informelle
06/2013 – Das war die phenomenelle Woche
Ein lesbischer Rückblick vom 2.–8. Februar
phenomenelle Frauen
Prinzession Victoria umjubelt auf Gay-Gala
Ganz überraschend überreichte Schwedens Kronprinzessin Victoria diese Woche den Preis „Homo des Jahres“ auf der Gay-Gala des QX Magazins. Damit verzückte sie nicht nur die schwedische Gay-Community. phenomenelle Gastautorin Undine Knappwost hat sich den Auftritt angesehen und schildert ihre Eindrücke.
Foto: Offizielles Porträt des schwedischen Königshauses, Fotograf Charles Hammarsten
thelocal.se: Prinzessin Victoria überraschend bei Gay Gala
Erste malawische Lesbe mit öffentlichem Coming Out
Seit 2009 ein schwules Paar seine öffentliche Verlobung feierte, gibt es immer mehr offene lebende Schwule in Malawi. Sie trotzen der Gefahr, verhaftet zu werden. In dem afrikansichen Land drohen Lesben und Schwulen bis zu 14 Jahre für homosexuelle Handlungen. Lesben lebten weiter versteckt. Nun sprach am Rande eines Kongresses für Frauenrechte erstmals eine lesbische Frau öffentlich, zeigte sich mit Foto und Namen: „Lasst Lesben in Ruhe. Sie sind menschliche Wesen, unabhängig davon was andere sagen mögen. Lasst sie sein wie sie sind, macht Gesetze, um uns zu beschützen. Wir sind hier geboren, wir können nirgendwo anders hingehen.“ Mercy Kumwenda ist 23 Jahre alt und hat die Nase voll davon, versteckt zu leben. Sie glaubt, dass ohne Coming Out die Regierung nicht bereit sein wird, lesbischen Frauen zu helfen. Ein mutiger Schritt, der für sie hoffentlich keine bösen Folgen hat.
maravipost.com: malawis-first-ever-openly-practicing-lesbian-speaks-out
Cynthia Nixon bekommt Yale-LGBT-Auszeichnung
Ausgerechnet der ehemaligen Sex-And-The-City-Schauspielerin verleiht die University die erste Auszeichnung dieser Art. Künftig soll jährlich im Rahmen der Yale-Gala ein Künstler oder eine Künstlerin ausgezeichnet werden, die sich besonders für Gleichberechtigung eingesetzt haben. Nixon wird gelobt für ihren Einsatz zur Ehe-Öffnung. Dabei hatte sie im vorigen Jahr für einigen Wirbel gesorgt, als sie behauptete: „Lesbisch sein, war eine Wahl für mich“.
Foto: By David Shankbone (David Shankbone) [CC-BY-3.0], via Wikimedia Commons
southfloridagaynews: cynthia-nixon-honored-for-gay-rights-advocacy
phenomenelle Menschenrechte
Neue Regeln für homosexuelle Asylbewerber_innen
Lesbische oder schwule Asylbewerber_innen brauchen künftig nicht mehr zu fürchten, mit dem Hinweis abgelehtn zu werden, sie könnten doch in ihr Heimatland zurückkehren und dort ein „unauffälliges“ Leben führen. Sprich: Ihre Homosexualität verleugnen, wenn in dem Land selbige unter Strafe steht. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge bestätigte diese neue Vorgehensweise nun in einem Schreiben. Asyl-Anwälte weisen aber darauf hin, dass dies nur gelte, wenn der Asylgrund „Homosexualität“ anerkannt wird. Das ist aber bei weitem nicht in jedem Fall so. Oftmals trauen sich Bewerber_innen erst nach einiger Zeit in Deutschland ihre Homosexualität als Verfolgungsgrund anzugeben. Das wiederum führt dazu, dass die Behörden ihrer Aussage misstrauen.
taz.de: Homosexuelle-AsylbewerberInnen
Britisches Unterhaus votiert für Eheöffnung
Den ersten Schritt hat der britische Premier David Cameron erfolgreich gemeistert. 400 zu 175 Abgeordnete des Unterhauses stimmten in der letzten Woche für die Öffnung der Ehe. Künftig sollen in Großbritannien Lesben und Schwule sowohl eine kirchliche, wenn die Kirche dem zustimmt, wie auch eine zivile Ehe eingehen können. Ausgenommen davon ist allerdings die Anglikanische Kirche. Die Gesetzesvorlage muss nun noch das Oberhaus passieren.
Foto: By David Hunt from Warwickshire, UK ([1]) [CC-BY-2.0], via Wikimedia Commons
diestandard.at: Ehe-fuer-Lesben-und-Schwule-im-britischen-Unterhaus-durch
phenomenelle Geschichte
Bundesstiftung finanziert Archivierungsprojekt zu Homosexualität in der DDR
Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur fördert seit Januar diesen Jahres ein einjähriges Archivierungsprojekt im Schwulen Museum, Berlin. Damit kann der Bestand zur Geschichte der Lesben, Schwulen und Trans* in der DDR erstmals fachgerecht aufgearbeitet werden. Spätestens im Dezember 2013 wird er für die Öffentlichkeit und für die Forschung zur Verfügung stehen. Dazu gehören unter anderem die Teilnachlässe Rudolf Klimmers, Charlotte von Mahlsdorfs und Dieter Berners, vielfältiges Material oppositioneller Gruppierungen sowie zahlreiche Film- und Fotodokumente, Schriftverkehr mit behördlichen Stellen und Konzeptentwürfe zur Gründung homosexueller Initiativen und Vereine.
phenomenelles TV
Tatort mit lesbischen Sexszenen
Das Schweizer-Boulevard-Blatt Blick wusste als erstes Bescheid, warum ihr Kollege bei der neuen Tatort-Kommissarin Delia Mayer so gar nicht landen konnte: In der Folge Schmutziger Donnerstag, die am 10.2. ausgestrahlt wird, hat die von Liz Ritschards Gespielte einen Fastnachtsflirt mit einer Frau. Die beiden landen auch miteinander im Bett. Vorabfotos können beim Blick genossen werden.
blick.ch :schweizer-tatort-kommissarin-ist-lesbisch
ABC ordert Lopez Lesben-Serie
Aller Protest hat einer konservativen US-Gruppe, der angeblich 1 Million Mütter angehören, nichts genützt. Der TV-Sender ABC Family gab diese Woche bekannt, dass er der von Jennifer Lopez gemeinsam mit Queer-As-Folk-Alumni Peter Paige kreiierten TV-Serie The Fosters eine Chance geben wird. Die Serie dreht sich um ein lesbisches Paar, das gemeinsam 3 Kinder großzieht. Das Leben der Familie wird aufgemischt, als sie ein Mädchen aufnehmen, das einigen Ärger hat.
Foto: Tom Sorensen [CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons
chicago.gopride.com: lopez-lesbian-drama-pickedup-by-abc-family
phenomenelle Gurke
LSVD fordert Zweibrücken auf, homophoben Kalender zurückzuziehen
Ein an sich heres Anliegen geriet in der Stadt Zweibrücken zur homophoben Entgleisung: Ein Kalender gegen Alkoholmissbrauch enthält den Spruch „Nüchtern cool, saufen schwul“. Der Lesben- und Schwulenverband Deutschland forderte die Stadt nach Bekanntwerden sofort dazu auf, den Kalender, der sich an Jugendliche richtet, zurückzuziehen. „Schwul“ ist an Schulen als Schimpfwort immer noch weit verbreitet. Auch Comedian Ingo Appelt leistete sich vor einigen Jahren diesbzgl. einen heftigen Ausrutscher. Er dichtete mit Schülern in einem Workshop „Hauptschule ist cool, Abitur ist schwul“.
lsvd: Zweibrücken muss homophoben Kalender zurückziehen
phenomenelle Fashion
Tomboys aufgepasst: neue Modekollektion Wildfang
Alle Tomboys, die gern typische Männerkleidung tragen, steht ab sofort eine neue Modekollektion zur Verfügung. Unter dem Namen Wildfang haben die Macherinnen Julia Parsley and Emma McIlroy Artikel von mehr als 25 Modemarken zusammengetragen. Für das Werbevideo der neuen Firma konnten sie außerdem prominente Unterstützung gewinnen. Neben Schauspielerin Kate Moennig und Gossip-Schlagzeugerin Hannah Billie war auch Fußballspielerin Megan Rapinoe bereit zu werben. Ein bisschen mehr Spannung hätte dem Clip allerdings gut getan.
afterellen.com: wildfang-kate-moennig-megan-rapinoe-and-hannah-blilie-tomboy-fashion
phenomeneller Gossip
Die erste Celesbian Trennung das Jahres 2013
Mit schwerem Herzen kündigt das US-Celesbian-Paar Cathy DeBuono und Jill Bennett seinen Fans an, dass sie sich in aller Freundschaft getrennt haben. Über Cathys Blog verkündeten sie, dass sie lange gemeinsam überlegt haben, bevor sie sich letztlich dazu entschieden und bitten ihre Fans, sie auch darin zu unterstützen.
Foto: Screenshot