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Frauen gehen mit stillem Protest schwanger

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Am Samstag, dem 2. Februar 2013, demonstrierten etwa 80 Frauen still und scheinbar schwanger im Kölner Dom gegen die Haltung der katholischen Kirche. Auch einige Männer kamen als Unterstützer. Die rotgewandeten Domschweizer und einige Besucher_innen wirkten etwas irritiert als die Frauen sich nach der 12-Uhr-Messe rechts und links des Mittelgangs aufreihten und wortlos ihren Protest zeigten. Viele von ihnen simulierten mit Kissen oder Ballons unter der Jacke eine Schwangerschaft. Manche trugen Schilder, auf denen unter anderem gefordert wurde: „Kirche entmachten“.

Im Anschluss an den schweigenden Protest versammelten sich die Frau auch vor der Kirche. Eine der Protestierenden erklärte dann noch einmal, warum es nach wie vor wichtig sei, auf die Praxis kirchlicher Beratung hinzuweisen. Zwar hatte Kardinal Meißner wenige Tage zuvor quasi erlaubt, dass auch Notfallpraxen in kirchlicher Hand die ‚Pille danach‘ verabreichen dürften – nach einer Vergewaltigung. Allerdings nur dann, wenn dieses Präparat lediglich verhindere, dass es zu einer Befruchtung der Eizelle kommt. Verhindert die Pille, dass sich die bereits befruchtete Eizelle einnistet, bleibt das in den Augen der Kirche eine verbotene Abtreibung. Zur Klarheit in Notfallpraxen trägt das nicht unbedingt bei. Zumal nach wie vor umstritten ist, warum es für Krankenhäuser in kirchlicher Hand, Sonderregeln geben darf. Sie werden wie alle anderen Kliniken überwiegend mit staatlichen Mitteln finanziert.

Hintergrund des Protests: Im Januar empörte sich ganz Deutschland einmal mehr über die katholische Kirche. Nachdem bekanntgeworden war, dass in 2 Kölner Kliniken, die von katholischen Trägern unterhalten werden, im Dezember 2012 eine vermutlich vergewaltigte Frau abgewiesen wurde. Eine Notärztin hatte versucht, die Frau zu überweisen, damit eventuelle Spuren gesichert werden konnten. Ein übliches und notwendiges Verfahren. Zur Ablehnung kam es durch eine tiefe Verunsicherung bei katholisch geführten Krankenhäusern. Den Ärzten war nicht klar, was sie für Vergewaltigungsopfer überhaupt tun dürfen.

Eine ‚Pille danach‘, die in der Regel bei einer Vergewaltigung verschrieben wird, um eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern, sei mit der Leere der Kirche nicht vereinbar. Um gar nicht in die Verlegenheit zu kommen, wiesen beide Kliniken die Frau lieber gleich ab. Kurze Zeit später stellte sich heraus, dass konservative katholische Gruppen früher bereits Spitzel in Notfallambulanzen entsandt und bei „falschem“ Verschreibungsverhalten von Ärzten diese bei der Amtskirche denunziert hatten.

 

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