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phenomenelle des Tages: Doris Day
Doris Day (geb. 3.4.1924)
Sie ist eine der letzten lebenden Hollywood-Legenden der 50er/60er Jahre und wahrscheinlich das älteste Sweetheart Amerikas. Ein Bekannter glaubte sogar, dass die ganze Welt in Doris Day verliebt gewesen sei. Filmpartner James Garner sagt: „Sie war jedermanns Darling.“ Ihr Sohn schwärmte von ihr als der besten Mutter der Welt. Gute Freund_innen sind voll des Lobes über ihre natürliche freundliche Art, die viel zum Flair ihrer 39 Filmen beiträgt.
1984 sagt sie in einem Interview über sich selbst: „Ich bin ein Late Bloomer“, was sie nicht auf ihre Sexualität bezieht.
Ich mache alles erst sehr spät. […] Ich war schon immer so. Ich bin erst sehr spät im Leben erwachsen geworden. Manchmal denke ich immer noch, dass ich etwa 12 Jahre alt bin.
(Quelle: YouTube: Doris Day & Friends)
Mit 20 der erste Nummer 1 Hit
Stolz erzählt sie, sie sei immer noch ein ganz normales Mädchen, geboren und aufgewachsen in Cincinnati, Ohio, als Doris Mary Ann Kappelhoff. Anfangs will sie Tänzerin werden, ein Autounfall verhindert das. Sie widmet sich dem Gesang. Mit Erfolg. So gar nicht spät zündet ihre Gesangskarriere. 1944, kaum 20 Jahre alt, feiert sie mit Sentimental Journey den ersten von fünf Nummer 1 Hits. Sie tritt in Nachtclubs auf, arbeitet für das Radio. Es ist Bandleader Barney Rapp, der ihr den Künstlernamen Doris Day verpasst.
1947 ruft Hollywood. Gleich der Debüt-Film bringt ihr den dritten Nummer-1-Hit ein: It’s Magic. Es folgen überwiegend romantische Komödien und Film-Musicals, nur ab und zu ergattert sie ernstere Rollen. 1953 dreht sie mit dem Western-Musical Calamity Jane ihren bis dahin erfolgreichsten Film. Der Song Secret Love wird mit einem Oscar ausgezeichnet. Nun kann sie sich Rollen aussuchen. Sie porträtiert die Sängerin Ruth Etting in einem dramatischen Film und steht dann für Hitchcock in Der Mann, der zuviel wußte vor der Kamera. Der Filmsong Que Sera, Que Sera wird zu ihrem Markenzeichen, erreicht aber nur in den britischen Charts die Top-Position, in den USA und Deutschland bleibt er Nummer 2.
Kassenmagnetin in naiv komischen Rollen
Ende der 50er bis Mitte der 60er erlebt sie den endgültigen weltweiten Durchbruch. Neben Rock Hudson, Gary Grant und James Garner brilliert sie als gewitzte, teils naive, unfreiwillig komische Blondine. Sie gilt als die Sauberfrau Hollywoods und dreht einen Kassenschlager nach dem anderen. Erst Mitte der 60er kommt der Karriereknick. Das jungfräuliche brave Image ist nicht mehr gefragt. Nachdem ihr dritter Ehemann und Manager 1968 stirbt, nimmt sie endgültig keine Filmrollen mehr an. Vertraglich ist sie allerdings verpflichtet, für das Fernsehen zu arbeiten.
5 Jahre lang geht sie mit der Sitcom The Doris Day Show auf Sendung. Danach zieht sie sich ins Privatleben zurück und widmet sich dem Tierschutz. Sie gründet die Stiftung Doris Day Animal League. Ihre Liebe gilt vor allem herrenlosen Hunden. Mitte der 80er Jahre kehrt sie noch einmal mit einer Tiersendung ins Fernsehen zurück. Ihr erster Gast in der Talkshow Doris Day’s Best Friends wird Filmpartner und Freund Rock Hudson. Obwohl bereits schwer krank zögert er nicht, sie für die Sendung zu besuchen. Erst kurze Zeit später wird bekannt, das Hudson an AIDS erkrankt ist. Day gehört zu den wenigen in Hollywood, die bis zum Schluss zu ihm stehen.
Foto: Originalautogramm aus der Privatschatulle von Daniela Zysk, ein echter Doris-Day-Fan.
Weiterführende Quellen und Links