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phenomenelle des Wochenendes: Christina von Schweden
Christina von Schweden (7.12.1626–19.4.1689)
Ihre eigentliche Regierungszeit dauert nur 10 Jahre. Doch sie drückt der Zeit nach dem 30-jährigen Krieg ihren ganz eigenen Stempel auf. Sie liebt die Künste und die Wissenschaften, investiert in beides und macht Schweden zum Anziehungspunkt in ganz Europa.
Ihr Vater, der große protestantische Widersacher im ewigen Religionskrieg des 17. Jahrhunderts, stirbt als seine Nachfolgerin erst 5 Jahre als ist. Auf seinen Wunsch hin wächst die wie ein männlicher Thronfolger auf, lernt reiten, jagen und studiert. Ein Regent regelt für sie die Regierungsgeschäfte. Mit 18 Jahren fühlt sie sich fit genug, selbst zu regieren. Da gerade Krieg herrscht, verschiebt sich die offizielle Krönung um viele Jahre.
Sie liebt das Theater, fördert die Künste, kauft eine ansehnliche Sammlung und gründet Bibliotheken. René Descartes, der Philosph, folgt ihrem Ruf. Mit ihm diskutiert sie manche Nacht durch. Er schätzt den Austausch:
Ihr Geist ist höchst außerordentlich, sie hat alles gesehen, alles gelesen, sie weiß alles.(Quelle: fembio.org Christina von Schweden)
Nach 10 Jahren dankt sie schließlich ab. Über die genauen Gründe wird bis heute spekuliert. Einerseits weigert sich Christina zu heiraten, andererseits tritt sie – kaum abgedankt – zum katholischen Glauben über. Sie reist ins Ausland, lebt zeitweise in Antwerpen, Brüssel, Rom und Frankreich. Die Gegenreformation sieht sie als mächtige Verbündete an. Die Tochter des protestantischen Kriegshelden Gustav Adolph nun eine Katholikin? Frömmigkeit geht ihr aber ab. Sie setzt sich für religiöse Toleranz ein.
Viel spekuliert wird in den folgenden Jahrhunderten über das Liebesleben der schwedischen Königin. Affären und Liebesbeziehungen mit diversen Frauen und Männern werden ihr teils wohl angedichtet. Gesichert scheint nur die 18 Jahre währende Beziehung zu ihrer Hofdame Ebba Sparre, die mit deren Tod endet. 1933 setzt Greta Garbo ihrer schwedischen Landsfrau ein filmisches Denkmal. Natürlich gehört Christinas große Liebe einem Mann, aber immerhin spart der Film ihre Zuneigung zu Sparre nicht aus, sondern deutet sie mehr oder weniger deutlich an.
Foto: By Unknown royal court painter (Own work) [Public domain or Public domain], via Wikimedia Commons
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