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Catherine Deneuve verwirrt über Ehe für Alle
Foto: Screenshot von Deneuve aus Le Petit Journal
Adoptionsrechte im PACS wären wichtiger
Die französische Schauspiellegende Catherine Deneuve fand am 6. Mai als Spezial-Gast in der satirischen News-Sendung Le Petit Journal des Senders Canal+ deutliche Worte zum jüngst in Frankreich verabschiedeten Gesetz zur Ehe-Öffnung. Als Moderator Yann Barthès sie nach ihrer Meinung dazu fragte, zeigte sich Deneuve verwirrt über die ‚Ehe für alle‘. Wer dahinter homophobes Gedankengut wie bei den Anti-Demonstrant_innen der Bewegung Manif pour tous vermutet, sei beruhigt. Die Schauspielerin betont:
Ich hätte es lieber gesehen, wenn der PACS stark verbessert wird und dabei die Adoption eingeführt wird, damit Homosexuelle Kinder adoptieren dürfen […] Es wird viel geheiratet und überhaupt wird viel geschieden.
Kennerinnen dürfte schon lange bekannt sein, dass Deneuve alles andere als eine Freundin der Ehe ist. Sie selbst war bislang einmal verheiratet mit dem Fotografen David Bailey. Aus den Beziehungen mit Regisseur Roger Vadim und Schauspieler Marcello Mastroianni stammen ein Sohn und eine Tochter. Über die Ehe soll sie gesagt haben:
Wozu heiraten, wenn es die Möglichkeit der Scheidung gibt?
Ehe light in Frankreich sehr beliebt
Der PACS (Pakt der zivilen Solidarität) erfreut sich seit seiner Einführung 1999 in Frankreich zunehmender Beliebtheit. Aktuelle Statistiken zeigen, dass fast genauso viele Paare sich verPACSen wie heiraten. Dabei machen den Löwenanteil heterosexuelle Paare aus. Der zivile Pakt steht nämlich allen offen und scheint vielen Französinnen und Franzosen zeitgemäßer als die bürgerliche Ehe zu sein. So begründet der Pakt zwar Unterhaltsverpflichtungen für gemeinsame Kinder, nicht aber für die Ex-Partner_innen, und ermöglicht gleiche Erbschaftssteuersätze sowie diverse andere Vorteile, die bislang nur Ehen vorbehalten waren. Genauso einfach wie er geschlossen wird, lässt er sich auch auflösen. Selbiges geschieht trotzdem deutlich seltener als bei der Ehe. Nur 13 % der PACS gegenüber 50 % der Ehen werden „geschieden“.
Deneuve besitzt festen Platz im Lesben-Olymp
Spätestens mit ihrer Rolle als bisexuelle Vampirin im Klassiker Begierde von 1983 erspielte sich Ehe-Skeptikerin Catherine Deneuve einen Platz im Olymp der Lesben-Ikonen. Auch in späteren Jahren scheute sie nie davor zurück, sexuell alles andere als eindeutige Hetero-Rollen zu wählen. Zuletzt zauberte sie mit Kollegin Fanny Ardant in 8 Frauen einen Catfight mit anschießendem innig-erotischem Kuss auf die Leinwand. 1995 wackelte allerdings ihr Thron im lesbischen Olymp eine Weile heftig. Nach einem verlorenen Rechtsstreit mit der Schauspielerin musste sich das US-amerikanische Lesbenmagazin Deneuve in Curve umbenennen. Wichtig war der Leinwandlegende der Hinweis, sie wolle damit lediglich ihren Markennamen Deneuve schützen. Ob sich ein lesbisches oder ein heterosexuelles Frauenmagazin nach ihre benennt, war ihr offensichtlich gleichgültig.
Lesbische Filmreihe homochrom zeigt Begierde
Mit einer Überraschung für alle lesbischen Fans der Deneuve wartet in diesem Jahr die homochrom Filmreihe auf. Zum 30-Jährigen des Films Begierde (The Hunger) zeigt sie am Freitag, dem 28.6.2013, im Filmforum NRW (Köln) anlässlich des ColognePride/Womenpride den Vampir-Klassiker: http://www.homochrom.de/lesbisch.
Für alle, die La Petit Journal selbst auf Französisch ansehen möchten, hier noch das Originalvideo zur Sendung mit Deneuve.
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