kulturelle
Goldene Palme 2013 für eine lesbische Liebesgeschichte
Soeben wurden die Preisträger der 66. Filmfestspiele in Cannes verkündet und es gewann der Film La vie d’Adèle (Blue is the warmest colour) die goldene Palme als bester Film. Darüber wurde schon im Vorfeld spekuliert, auch weil es anscheinend an wirklicher Konkurrenz mangelte.
Der fast dreistündige Film von Abdellatif Kachiche erzählt die Liebesgeschichte zwischen der jungen Adèle (Adèle Exarchopoulos), die französische Literatur liebt und an die Liebe auf den ersten Blick glaubt, und Emma (Léa Seydoux). Die beiden nähern sich in jungen Jahren an, werden ein Paar mit gemeinsamer Wohnung und Dinnerpartys und entfernen sich im Laufe der Jahre wieder voneinander, aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu verschiedenen Klassen. Besonders eine 10-minütige lesbische Sex-Szene wurde in Cannes heftig diskutiert, generell erfuhr der Film aber jede Menge positives Feedback.
Ich persönlich tue mich schwer in die nun überall zu hörenden Lobeshymnen einzusteigen, ohne den Film selbst gesehen zu haben. Anscheinend ist der Grad zwischen prickelnd und peinlich bei den Sexszenen laut dem Cineasten Hartmut Riehm sehr schmal. Allzu zu oft wurde ich als lesbische Zuschauerin auch von Filmen, die gerade von den Mainstream Medien gehypt werden, schwer enttäuscht. Dennoch freue ich mich auf das Leben der Adèle und hoffe, das der Film nicht nur des Skandals wegen die Palme gewann.
UPDATE: Es gibt schon viele kritische Stimmen zu dem Film. Die wichtigste dabei ist die von Julie Maroh, die nicht weniger als die Comic-Vorlage zu diesem Film gemacht hat.
Hier der Link zu ihrem Blogeintrag, in dem der Film und vor allem der Regisseur einiges an Kritik einstecken müssen.
http://sd-4.archive-host.com/membres/up/204771422545612119/Adele_blue.pdf
Eine deutsche Zusammenfassung der Kritik von Julie Maroh von Filmstarts.de:
http://www.filmstarts.de/nachrichten/18478745.html
Wer einen ersten eigenen Eindruck gewinnen will, hier ein paar Videoclips:
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