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phenomenelle des Tages: Rachel Carson

Rachel Carson (27.5.1907–14.4.1964)

Rachel-CarsonSie ist die Mutter der Umweltbewegung. Ohne ihr 1962 erschienenes Buch Silent Spring wäre die weltweite Bewegung „erst viel später oder überhaupt nicht entstanden“, bringt Umweltaktivist Al Gore ihre Bedeutung auf den Punkt. Dabei schreibt Carson mit dem bahnbrechenden Werk Gedanken auf, die ihrer Zeit weit voraus eilen.

Carsons Mutter vermittelt der Tochter die Liebe zur Natur. Als einzige unter 3 Geschwistern schließt sie die Highschool ab. Bereits mit 11 Jahren schreibt und veröffentlicht sie erste Geschichten in einem angesehen Kindermagazin. Zunächst studiert sie englische Literatur, wechselt aber 1928 gegen den Rat der Lehrer, die für eine Frau wenig Chancen in der Wissenschaft sehen, zur Biologie. Nach einem erfolgreichen Abschluss hängt sie ein Masterstudium in Zoologie und Genetik an. Den Gedanken an eine Promotion muss sie aufgeben, um ihre Familie finanziell zu unterstützen.

Einstieg mit einer Radioserie über Fische

Mit einer Teilzeitstelle bei der US-Fischereibehörde steigt sie ins Berufsleben ein. Ihre Aufgabe ist es, Skripte für eine Radioserie über Fische zu schreiben. Die Sendungen gelingen so erfolgreich, dass ihr Chef für Carson eine Vollzeitstelle als Biologin besorgen kann. Sie analysiert Fischbestände, verfasst Broschüren und andere Materialien, die für die Öffentlichkeit bestimmt sind. Neben ihrer Arbeit schreibt die Expertin mit dem literarischen Talent Artikel für Zeitungen unter anderem über die Unterwasserwelt. Anfang der 40er Jahre folgt das erste Buch. Ein riesen Erfolg. Dann geht es Schlag auf Schlag. Sie erhält Aufträge von großen Zeitungen und Magazinen wie Nature, veröffentlicht weitere Bestseller und verlegt sich 1952 ganz auf das Schreiben.

Im Rahmen ihrer Studien stößt sie auf die Auswirkung von Pestiziden, die in der landwirtschaftlichen Produktion eingesetzt werden, auf das Öko-System. Sie sammelt Beweise, recherchiert Informationen und veröffentlicht 1962 ihre Hauptwerk Silent Spring, in dem sie die Methoden in der Landwirtschaft, die von der Wissenschaft und der Regierung unterstützt werden, anprangert. Carson fordert zum Umdenken auf und dazu, die Natur aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.

Der Ausdruck ‘Herrschaft über die Natur’ zeugt von Arroganz und steinzeitlichem Denken, das annimmt, die Natur sei für den Menschen da. Es ist unser Unglück, daß eine derartig primitive Wissenschaft mit den modernsten Waffen ausgerüstet ist und diese gegen die Insekten – und damit gegen die Erde richtet.
(Quelle: fembio.org Rachel Carson)

Enge Freundschaft zu Dorothy Freeman

Ihre enge Freundschaft zu Dorothy Freeman, die sie 1953 kennenlernt, bleibt bis heute ein Diskussionsgegenstand. Waren sie mehr als beste Freundinnen? Sie schrieben sich jedenfalls hunderte Briefe, von denen beide den Großteil vernichteten. Im Gegensatz zu Freeman war Carson nie verheiratet. Aus einem der verschonten Briefe stammt das folgende Zitat von Freeman

Mein Liebling, heute nacht Deine Briefe zu lesen, hat mich so gewärmt, daß ich fast Deine Umarmung spüren konnte.
(Quelle: fembio.org. Rachel Carson)

Foto: By U.S. Fish and Wildlife Service [Public domain], via Wikimedia Commons

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