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EM Schweden 2013: Da ist das Ding!!!
Ein Tor und eine Torhüterin machen den Unterschied
Vor über 40.000 Stadionbesucher_innen bestritt die deutsche Frauennationalmannschaft das Finale gegen Norwegen und gewann in einem spannenden Spiel mit 1:0.
Offener Schlagabtausch
Beide Mannschaften versuchten von Beginn an Druck aufzubauen und kamen so schnell zu den ersten Chancen. Die größeren auf Seiten der deutschen Angreifer. In der 2. Spielminute traf Nadine Keßler nach einem Kopfball nur die Latte. Eine Minute später war es dann Celia Okoyino da Mbabi, die den Ball aus eher spitzem Winkel knapp am Tor vorbei schoss. Die sonst eher defensiv spielenden Norwegerinnen fanden nach ca. 10 Minuten besser ins Spiel und kauften den Deutschen mit ihrem offensiven Pressing den Schneid ab. Unsere Spielerinnen taten sich immer schwerer mit einem systematischen Spielaufbau und konnten mehrere Chancen der Gegnerinnen nicht verhindern, die aber nicht verwertet wurden.
Schock in der 28. Minute
Bei einem dieser Angriffe ließ sich die norwegische Spielerin theatralisch hinter der Strafraumgrenze fallen und bekam – zum Entsetzen des deutschen Teams – einen Elfmeter. Bereits zwei Minuten zuvor hatte es hitzige Diskussionen zwischen Nadine Angerer und der Schiedsrichterin gegeben, nachdem diese den Norwegerinnen eine unberechtigte Ecke zugestanden hatte. Den von Trine Rønning getretenen Elfmeter konnte Angerer mit dem Knie über das Tor lenken. Erst gegen Ende der ersten Hälfte verschafften sich die Deutschen wieder etwas Luft und setzten sich in der norwegischen Hälfte fest. Quasi mit dem Halbzeitpfiff hatte Dzsenifer Marozsan noch eine gute Möglichkeit, ihr Team zur Pause in Führung zu bringen. Erneut war die starke norwegische Keeperin zur Stelle.
Oh lala, wir haben eine Natze, oh lala Natze wunderbar!
Die Norwegerinnen begannen die zweite Hälfte mit einem Powerspiel konnten mehrere Tormöglichkeiten zum Glück für das deutsche Team nicht nutzen. Die Titelverteidigerinnen ließen sich davon aber nicht einschüchtern, sondern antworteten selbst mit aneinandergereihten Großchancen. Eine davon nutzte Anja Mittag, die in der Halbzeitpause für Lotzen hereingekommen war, in der 49. Minute nach einem Traumzuspiel von Celia Okoyino da Mbabi zur 1:0 Führung. Okoyino da Mbabi und Keßler vergaben in der 58. Minute weitere gute Möglichkeiten, diese auszubauen. Als dann eine Norwegerin abermals äußerst diskussionswürdig im deutschen Strafraum zu Fall kam, zeigte die rumänische Schiedsrichterin zum zweiten Mal auf den Elfmeterpunkt. Dieses Mal trat Gulbrandsen an und Nadine Angerer zeigte all ihr Können, als sie auch diesen mit einer Glanzparade hielt.
Schrecksekunden
Die norwegische Mannschaft ließ sich davon jedoch nicht einschüchtern und spielte weiterhin offensiv. In der 64. Minute erzielten sie dann den 1:1 Ausgleich, der jedoch zu Recht nicht gegeben wurde. Bei der entscheidenden Ballabgabe stand die, fast auf der Torlinie stehende, Torschützin im Abseits. In der 72. Minute kam es beinahe erneut zum Ausgleich, als sich Krahn und Angerer gegenseitig behinderten und der Ball nur um Zentimeter am rechten Pfosten vorbei ging. Nach einer tollen Hereingabe von Leonie Meyer hatte Nadine Keßler in der 82. Minute die Entscheidung auf dem Fuß, traf aber nur den Pfosten.
Mit letzter Kraft ins Ziel
In den letzten Minuten spielte nur noch Norwegen. Das deutsche Team wirkte stehend k.o. und musste sich mit Biss und Kampf behaupten. Um 17:52 Uhr deutscher Zeit war es dann soweit und die deutschen Fans konnten den 8. Titel als Europameisterin bejubeln. Trotz geschlossen toller Teamleistung wussten alle, bei wem sie sich zu bedanken hatten: Danke Natze!
Fazit
Nach toller Leistung in den Vorbereitungsspielen startete die deutsche Mannschaft sehr holprig in die Gruppenspiele des Turniers und verspielte die Favoritenrolle als Titelverteidiger. In den Finalspielen zeichnete sie sich vor allem durch enorme kämpferische Leistung aus und ließ in stärkeren Phasen auch ihr spielerisches Können aufblitzen. Im Halbfinale gegen Gastgeber Schweden riefen sie das erste Mal ihr Potential ab und zeigten ihr bestes Spiel im Turnier. Diese Leistung konnten die deutschen Frauen im Finale gegen Norwegen zwar nicht abrufen, holten aber dennoch verdient den 8. EM-Titel und revanchierten sich so für die empfindliche Niederlage im Gruppenspiel.
Neben den konstant hervorragend spielenden Nadine Angerer, Saskia Bartusiak und Simone Laudehr, konnten sich vor allem Leonie Meyer, Dzsenifer Marozsan und die erst 19-jährige Lena Lotzen im Turnier auszeichnen. Sylvia Neid, die nach den Gruppenspielen erneut unter Kritik geraten war, stellte sich stets schützend vor das junge Team und schaffte es, den Zusammenhalt und de kämpferische Einstellung zu optimieren und bewies im Finale mit der frühen Einwechslung von Anja Mittag eine glückliche Hand, da diese wenige Minute später das entscheidende Tor erzielen konnte.
Das phenomenelle-Team gratuliert den alten und neuen Europameisterinnen!