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LGBT in Russland: Obama tut es und Cameron auch
Und was tut die deutsche Regierung?
Der US-amerikanische Präsident und der britische Premier wollen beim kommenden G20-Gipfel in St. Petersburg Flagge zeigen. Eine offen lesbische Parlamentsabgeordnete twitterte heute, laut offizieller Stellungnahme des britischen Außenministeriums wird Premierminister Cameron auch in LGBT-Angelegenheiten nach Russland reisen. Dort findet diese Woche der G20-Gipfel statt. Cameron will sowohl die russische Anti-LGBT-Gesetzgebung als auch die Ausschreitungen Rechtsradikaler gegen Lesben und Schwule mit dem russischen Präsidenten Putin ansprechen.
Dass auch Präsident Obama den Gipfel nutzen wird, wurde aus russischen LGBT-Kreisen via Buzzfeed bekannt. Es heißt, er wolle sich mit Aktivist_innen von Coming Out sowie Lyudmila Alexeyeva, Pavel Chikov und Lev Ponomarev treffen. Das amerikanische Außenministerium bestätigte die Gerüchte bislang nicht. (Update vom 5.9.2013: laut USA Today hat das Weiße Haus das Treffen offiziell bestätigt) Obama trifft zwar während des Gipfels auf Putin, aber nur in den offiziellen Meetings. Wegen des russischen Übergangsasyls für Edward Snowden sagte er bereits vor Wochen das persönliche Treffen der beiden Staatsmänner ab.
Wie und ob die deutsche Kanzlerin die zunehmend diskriminierende Lage für LGBT-Personen in Russland ansprechen wird, bleibt abzuwarten. Außenminister Westerwelle hatte zwar im Vorfeld schon kritische Worte gefunden, eine Reaktion der Regierungschefin wäre aber wohl zu viel der Hoffnung. Frau Merkel scheut offene solidarische Worte für die Bürgerrechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Trans-Personen. Um die Eingangsfrage also zu beantworten: Voraussichtlich nichts.
Fotos: Offizielle Bilder des White House und der Downing Street No. 10