phenomenelle

informelle

LITFEST homochrom

phenomenelle des Tages: Delilah L. Beasley

Delilah L. Beasley (9.9.1871–18.8.1934)

Delilah BeasleyDie Historikerin und Kolumnistin gilt als die erste Afroamerikanerin, die regelmäßig für eine große Tagezeitung arbeitet und dort auch veröffentlichen kann. Außerdem schreibt sie Bücher über das Leben der afro-amerikanischen Pioniere Kaliforniens.

Bereits als Teenager schreibt Beasley kurze Berichte über das Leben der afro-amerikanischen Community in ihrer Geburtsstadt Cincinnati, Ohio. Es werden Zeitungen herausgegeben, die sich jeweils speziell an schwarze oder weiße Leser_innen wenden. Bemerkenswert, Beasleys Berichte werden in beiden veröffentlicht. Ihre Ambitionen Journalstin zu werden, muss sie nach dem frühen Tod der Eltern aber für eine Weile zurückstellen. Sie arbeitet zeitweise als Dienstmädchen, macht eine Ausbildung als Friseurin und als Masseurin in der Pflege.

Chronistin der kalifornischen Pioniere

Mit Ende 30 kommt sie 1910 nach Oakland in Kalifornien. Nach der Arbeit besucht sie Vorlesungen an der USC in Berkley. Zeitgleich beginnt sie über afro-amerikanische Goldgräber und Siedler im 19. Jahrhundert zu recherchieren. Erste Artikel veröffentlicht sie in der Oakland Sunshine, die sich an die afro-amerikanische Bevölkerung richtet. Fast ein Jahrzehnt recherchiert sie, bevor ihre Bücher über Sklaverei in Kalifornien und die afro-amerikanischen Pioniere erscheinen. Auch die wichtige Rolle der Frauen betont Beasley in ihren Büchern.

Die Pionierin Beasley engagiert sich sozial, gehört verschiedenen Clubs und Gesellschafen an. Mit ihrer brillanten Rhetorik verhilft sie dem Internationalen Haus an der Uni in Berkley zum Start, einem Treffpunkt für Studenten. Die lokalen Vermieter fürchten durch ein solches Haus einen massiven Zuzug von Ausländern. Beasley verteidigt die Pläne auf einer Versammlung leidenschaftlich. Und tatsächlich schafft sie es, die Ängste der Vermieter zu entkräften. Sie überzeugt die Zauderer von den positiven Auswirkungen, die ein Treffpunkt für ausländische und einheimische Studenten mit sich bringen wird.

Trotz ihrer vielen Aktivitäten reicht das Geld, das Beasley verdient, oft gerade zum Überleben. Den vermeintlich sicheren Hafen der Ehe strebt sie als eigenständige Frau jedoch bis zu ihrem Lebensende nie an. Über ihr weiteres Privatleben schweigt sich die Geschichte aus.

Foto: Public Domain by blackpast.org

Weitere Quellen und Links

Related Posts

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Anzeige


Anzeige LITfest homochrom 06.–08.08.2021

visuelle

  • Fernsehinfos vom 12. bis 29. November 2024
  • Fernsehinfos vom 5. bis zum 18. Oktober 2024
  • Radiotipp: Die Linguistin Luise F. Pusch im Gespräch
  • Buchtipp: Daniela Schenk: Mein Herz ist wie das Meer
  • Buchtipp: Elke Weigel – „Wind der Freiheit“
  • Buchtipp: „Riss in der Zeit“ von Ahima Beerlage
  • Filmtipp zum 75. Geburtstag von Ilse Kokula
  • Ilka Bessin: Abgeschminkt – Das Leben ist schön, von einfach war nie die Rede
  • Interview und Verlosung zu 25 Jahre „Krug & Schadenberg“
  • Der Schottische Bankier von Surabaya: Ein Ava-Lee-Roman
  • CD-Review: LAING sind zurück mit neuem Album
  • Interview: „Diversity muss von der Führung kommen“
  • 5 Serien für Fans starker TV-Charaktere …
  • „Danke Gott, dass ich homo bin!“ – Filmreview von „Silvana“
  • Buchrezi: „Lesbisch. Eine Liebe mit Geschichte“
  • Rückblick auf die NorthLichter
  • DVD-Rezi: „Call My Agent“ – Staffel 2
  • Berlin: Etwas andere Pride Parade am 23. Juni 2018 …
  • Buchrezi: Carolin Hagebölling „Ein anderer Morgen“
  • Ausstellungseröffnung „Lesbisches Sehen“ im Schwulen Museum Berlin
  • „The Einstein of Sex“ – Stück über Magnus Hirschfeld
  • „Here come the aliens“ – Das neue Album von Kim Wilde
  • Album-Review: Lisa Stansfield „Deeper“
  • Theater X: Deutschlands vergessene Kolonialzeit