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phenomenelle des Tages: Alison Bechdel

Alison Bechdel (geb. 10.9.1960)

Porträt Alison Bechdel, © Elena SeibertIhre Comic-Reihe Dykes to watch out for genießt unter Lesben Kultstatus. Mit ihren autobiographischen späteren Werken kann sich die Comic-Zeichnerin und Autorin ab 2006 auch im Mainstream durchsetzen. Anhand ihres berühmten Bechdel-Test bewertet inzwischen sogar eine eigene Seite im Netz Filme – meist US-Produktionen.

Das Lehrerkind Bechdel wächst in der Kleinstadt Lock Haven in Pennsylvania als Tochter katholischer Eltern auf. Neben ihrem Beruf als Lehrer betreiben die Eltern ein Bestattungsinstitut. Inwieweit das ihren Sinn für makabren Humor beeinflusst, ist nicht überliefert. Nach dem College-Abschluss zieht es sie 1981 nach New York. Bechdel will zeichnen und bewirbt sich an mehreren Kunsthochschulen und -akademien. Erfolglos. Geld verdient sie derweil in verschiedenen Büros der Verlagsbranche.

Aufpassen: Die Dykes kommen

In der Freizeit zeichnet sie. Die Idee für die spätere Serie Dykes to watch out for entsteht mit einer einzelnen Comic-Zeichung, auf der Marianne ihr Missfallen über den morgendlichen Kaffee zum Ausdruck bringt. Einer Bekannten gefällt der Comic so gut, dass sie Bechdel rät Marianne an die feministische Zeitung Womannews zu senden. Auch die Redaktion ist begeistert. In der Juni-Ausgabe erscheint 1983 erstmals ein Bechdel-Comic. Bald werden aus den einzelnen Bildern längere Strips und andere Zeitschriften übernehmen sie. 1986 erscheint der erste Sammelband.

Der Bechdel-Test erwacht Mitte der 80er zum Leben. Ein kleiner feminstischer Leitfaden nachdem sich Filme bemessen lassen. Er wird inzwischen abgewandelt auch für Bücher und Spiele angewendet. In dem Strip The Rule stellt 1985 eine namenlose Frau folgende Regeln für die einzigen Filme auf, die sie sich ansehen würde:

  1. Es müssen mindestens 2 Frauen drin sein, die
  2. auch miteinander reden und
  3. über etwas anderes als einen Mann.

Zunehmender Erfolg stellt sich ein

Ab 1987 tauchen bei den Dykes wiederkehrende Charaktere auf. Schnell freunden sich die Fans mit Mo und ihren Freunden an. Ab 1990 lebt Bechdel vom Zeichnen der Comics. In den 2000er Jahren wendet sie sich neuen Ideen zu. Mitte des Jahrzehnts erscheint der autobiographische Comic-Roman Fun Home, indem sie ihre Kinder- und Jugendzeit sowie den Tod des Vaters beschreibt. Kritik und Publikum sind begeistert. Für die New York Times gehört es genauso zu den besten Büchern des Jahres wie für die Londoner The Times oder das New York magazine. Ab 2008 pausiert sie mit den Dykes, um sich einem zweiten Band ihrer Memoiren zu widmen, der im Mai 2012 erscheint. Are you my Mother? bereitet Bechdels Verhältnis zu ihrer Mutter literarisch und zeichnerisch auf.

Seit ihrem 20. Lebensjahr lebt Bechdel offen lesbisch. Frauen, vor allem Lesben, in all ihren Facetten darzustellen, gehört zum Hauptfokus ihrer Werke:

Das geheime subversive Ziel meiner Arbeit ist zu zeigen, dass Frauen, nicht nur Lesben, normale menschliche Wesen sind.
(Quelle: Wikipedia)

Fotoquelle: dykestowatchoutfor.com, © Elena Seibert

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