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Diskuswerferin Nadine Müller: Coming Out zum Jahreswechsel
Das Ja-Wort an Silvester
Während andere sich zum Jahresübergang eifrig gute Vorsätze überlegen und gleich wieder brechen, setzte die deutsche Top-Diskuswerferin Nadine Müller am Silvester-Morgen einen ganz persönlichen Vorsatz gleich in die Tat um: Sie heiratete ihre Lebensgefährtin Sabine. Im Interview mit der Zeitung Die Welt sprach sie von einer kurzfristigen Entscheidung, sich 2013 noch zu verpartnern – sozusagen als krönenden Abschluss eines eher durchwachsenen Jahres mit Verletzungspech. Sie wolle sich nicht mehr verstecken und „keine Scheinehe mehr führen“. Freund_innen, Familie und Sportkolleg_innen wussten bereits seit längerem von dem Liebespaar.
Lebenspartnerin ist Seelenverwandte
Die Welt irrt allerdings doppelt mit der Behauptung, die Diskuswerferin gehe als erste prominente Sportlerin Deutschlands eine gleichgeschlechtliche Ehe ein. 2010 gab bereits die damalige Fußballnationalspielerin Ursula Holl ihrer Frau das Ja-Wort. Eine Ehe durften beide Paare trotzdem nicht schließen. Anders als in mehreren Nachbarländern dürfen sie in Deutschland nur eine Lebenspartnerschaft eingehen. Auf ihrer Facebook-Seite veröffentlichte Müller heute Morgen ein Hochzeitsfoto mit ihrer Lebenspartnerin und einer Nachricht an ihre Fans:
Für alle, die es bis jetzt nicht wussten. Ich will es nicht länger verstecken. Am 31.12.2013 habe ich zu meiner Seelenverwandten „JA“ gesagt – und bis jetzt kann ich es noch nicht glauben – sie sagte zu mir auch Ja.
Weitere lesbische Coming Outs
Den Jahreswechsel nahm laut Presseberichten auch Umweltministerin Barbara Hendricks zum Anlass für ein Coming Out. Ganz nebenbei erwähnte die Rheinische Post in einem Porträt über die Neu-Ministerin, sie werde den Silvesterabend mit ihrer Lebenspartnerin in Berlin verbringen. Einen Tag zuvor kam auch eine der bekanntesten US-amerikanischen Fernseh-Moderatorinnen aus dem Schrank: Robin Roberts bedankte sich auf der ABC-News-Seite unter anderem bei ihrer langjährigen Lebensgefährtin. Aus unserer Sicht darf 2014 so phenomenelle weitergehen.
Foto: By Chell Hill (Own work) [CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons
Ich habe das gerade bei Huffington Post Deutschland gelesen und wollte denen dieselben Hinweise geben, aber anscheinend haben die nur völlig unreflektiert bei der Welt abgeschrieben – peinlich.
Nur ein Hinweis: Ursula Holl hat sich meines Wissens schon 2010 verpartnert, nicht erst 2011. 🙂
Danke, Meike für den Hinweis. Du hast völlig Recht 🙂 Wird sofort geändert.