querelle
Österreichische Lesben dürfen Samen spenden!
Endlich. Möchte frau sagen. Das wurde aber auch Zeit. Nach langem schwerem Kampf können unsere österreichischen Schwestern heute sagen: „Wir haben die gleichen Rechte wie Heterosexuelle.“ Österreich ist damit das erste Land weltweit, dass eine der schärfsten Diskrimierungsmaßnahmen gegen lesbische Frauen aufhebt. Bislang war es ihnen qua Gesetz verboten, Samen zu spenden. Die Freude über diese Verfassungswidrigkeit wird nur durch einen kleinen Wermutstropfen gedämpft. Unsere schwulen Brüder werden noch nicht einmal erwähnt. Dabei sind sie viel häufiger Opfer von Diskriminierung und das Samenspendeverbot trifft sie überproportional öfter als lesbische Frauen.
Aus Soldidarität werden unter prominenten österreichischen Lesben und ihren meist weiblichen Fans erste Proteststimmen laut. Gestern Abend fand in Wien ein Schweigemarsch statt, auf dem die Teilnehmerinnen deutlich wurden. Sie skandierten in dreistimmigen Sprechchören:
Wir werden erst von unserem neuen Recht Gebrauch machen, wenn das Verbot auch für Schwule fällt!
Zumindest könnte es so sein, glaubte man der Überschrift eines Beitrages des Senders orf.at „Samenspendeverbot für Lesben verfassungswidrig„. Was tatsächlich in Österreich verfassungswidrig ist? Natürlich durften Lesben schon immer Samen spenden, wenn sie es denn könnten. Die nun gefallene gesetzliche Regelung verbot lesbischen Frauen via Samenspende schwanger zu werden. Ein kleiner, aber feiner Unterschied.