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VFL Wolfsburg gewinnt zum dritten Mal den DFB-Pokal

SC Sand und VfL Wolfsburg auf dem Rasen vor Logo und Zuschauerkulisse, © Maren Wuch

Sand und Wolfsburg boten hochkarätigen Fußball

Mit einem Finalsieg wurde die bis dato beste Saison des SC Sand am Ende nicht gekrönt. Mit 1:2 unterlag der vermeintliche Underdog aus Südbaden dem VFL Wolfsburg in einem spannenden und unterhaltsamen Spiel.

Zur Abschlusspressekonferenz am Freitag vor dem Finale kamen die Wolfsburgerinnen zu spät. Ein Stau auf der A1 verhinderte pünktliches Erscheinen. SC Sands Trainer Alexander Fischinger nutzte die Verspätung, um sich und Kapitänin Christine Veth mit dem aufgestellten DFB-Pokal fotografieren zu lassen. Möglicherweise ahnten die beiden schon, dass die Chance nach dem Finale nicht wiederkommen würde.

In der Bundesliga-Saison hatte der SC Sand überraschend das Hinspiel in Wolfsburg mit 1:0 gewonnen, in der Rückrunde zu Hause dann aber 2:4 gegen die Wölfinnen verloren. Auf dem Weg ins DFB-Pokalfinale schalteten die Fußballerinnen aus dem Ortenaukreis im Halbfinale immerhin den amtierenden deutschen Meister Bayern München aus.

Zu Beginn dominierte Wolfsburg das Spiel

Spielerinnen auf dem Rasen vor Zuschauerbühne, © Maren WuchDie Wölfinnen starteten im Finalspiel am gestrigen Samstag stark und dominierten zunächst das Spiel. Bereits In der 7. Minute gingen sie nach einer großartigen Einzelaktion von Zsanett Jakabfi mit 1:0 in Führung. Nach etwa 20 Minuten wurde der SC Sand lebhafter. Ein Traumpass von Kapitänin Igwe in den Lauf von Damnjanovic führte in der 27. Minute zum Ausgleich. Nur einige Minuten später vergab Nationalspielerin Alexandra Popp freistehend vor dem Tor die erneute Führung für Wolfsburg.

Das Spiel entwickelte sich zu einem echten Pokalfight, der auch durch krasse Fehlentscheidungen der Schiedsrichterinnen geprägt wurde. Kurz vor der Pause riss Wolfsburgs Wiedenmann Sands Damnjanovic im Strafraum um. Der Elfmeterpfiff blieb allerdings aus. In der 73. Minute köpfte Wölfin Popp den Ball in klassischer Manier ins gegnerische Tor. Wegen angeblichen Foulspiels wurde es nicht gegeben.

Sand startete stärker in die 2. Halbzeit

Spielerinnen laufen richtig Kabine vor Zuschauertribüne, © Maren WuchIn der zweiten Halbzeit war Sand zunächst das bessere Team, Wolfsburg auffällig unkonzentriert. Ein Tor gelang den Badenerinnen indes nicht. Erst nach der verletzungsbedingten Auswechslung der auffälligsten SC-Spielerin Javana Damnjanovic in der 64. Minute hatten sie den Wölfinnen nicht mehr viel entgegenzusetzen. In der 80. Minute war es dann wiederum Jakabfi, die den Siegtreffer für die Wölfinnen erzielte. Nach Flanke von Kerschowski tunnelte sie Sands Torfrau Kober.

Letztlich gewann der VFL Wolfsburg das Finale verdient. Die Niedersächsinnen spielten insgesamt druckvoller und waren taktisch besser aufgestellt. Sands Abwehr geriet bei Wolfsburgs Standards regelmäßig ins Schwimmen.

VfL Wolfsburg auf Siegertreppchen im silbernen Konfettiregen vor Zuschauertribüne, © Maren Wuch

Auch wenn es der dritte DFB-Pokalsieg der Wölfinnen nach 2015 und 2013 war, kam keine Pokalroutine auf. Nachdem Bundespräsident Joachim Gauck den Pokal überreicht hatte, kannte der grünweiße Jubel keine Grenzen mehr.

Für den SC Sand, erst 2014 in die Bundesliga aufgestiegen, war das Erreichen des DFB-Pokalfinales der bisher größte Erfolg in der Vereinsgeschichte. Nach den Spieleindrücken zu urteilen, dürfte es nicht der letzte Erfolg sein.

Spielerinnen des VfL Wolfsburg auf dem Rasen hinter Schild DFB-Pokalsieger 2016, © Maren Wuch

Kaum Neuerungen beim Fan- und Familienfest

Das Fan- und Familienfest auf den Stadionvorwiesen bot wenig Überraschendes. Nur das gelbe Zelt des lesbischen und schwulen Sportvereins SC Janus war neu und machte das Fest ein kleines bisschen lesbischer. Ansonsten das Übliche: Höhner und Cat Ballou traten auf, kleine Turniere fanden statt, die übliche Straßenfest-Kulinarik.

Die Fußballerinnen des 1. FC Köln, nach einer Saison im Oberhaus gerade als Tabellenletzter wieder abgestiegen, luden zusammen mit den Konkurrentinnen aus Leverkusen zur Autogrammstunde. Und die Queerelas trommelten die Zuschauerinnen wieder in Pokalstimmung.

Fotocredit: © Maren Wuch

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