kulturelle
Buchrezi: Trans*Later von Bennet Bialojahn
Frieda ist Kriminalhauptkommissarin und gerade von Koblenz nach Köln gekommen. Sie kennt sich weder mit CSDs aus noch mit Transidentitäten – weiß aber Bescheid über konservative Kirchengruppierungen.
Das ist vielleicht erstmal nicht so ganz stimmig. Sie dann aber ein bisschen naiv, aber liebenswert darzustellen, ist eine gute Idee. Denn nun lernen wir mit ihr in Köln eine ganz eigene Welt kennen – nicht zuletzt durch ihre Kollegin Lara, die ihr alles erklärt.
Dies ist notwendig, weil sie in einem Mordfall ermitteln. Sunny, Transmann, wird hinter dem Club Trans*Later tot aufgefunden, und die beiden Frauen dringen rasend schnell in die Szene ein und haben es mit einer ganzen Reihe an Motiven und Verdächtigen zu tun.
Dieser Kriminalroman hat mich von der ersten Seite an beschäftigt. Das Tempo, in dem Autorin Bennet Bialojahn erzählt, ist wirklich immens hoch, gleichzeitig konnte es mir nicht schnell genug gehen, die Menschen in Sunnys Umfeld zu beleuchten und den Mörder zu finden.
So habe ich dann auch dieses Büchlein trotz sehr kleingedruckten Buchstaben innerhalb einer Nacht durchgelesen und ausnahmsweise mal nicht gleich zu Beginn schon den tatsächlichen Schuldigen verdächtigt.
Auch schön ist, dass all die Straßen und Orte in Köln genannt werden, die mir ein Begriff sind – es ist wie eine Kurzreise in eine Stadt, die ich früher einmal wie meine Westentasche kannte.
Trans*Later ist ein Buch, das nicht nur gut recherchiert, sondern auch unterhaltsam und spannend geschrieben ist – auch für Menschen, die Krimis nicht so wirklich mögen.
Bennet Bialojahn: Trans*Later
ISBN: 978-3-89656-249-4
http://www.querverlag.de/books/Translater.html