kulturelle
Buchtipp: „Rückkehr ins Leben“ von Clare Ashton
Lucy trauert um ihren Mann Jake, der bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist. Sie lebt in einem kleinen Ort in Cornwall, in dem jeder jeden zu kennen scheint und über jeden auch etwas zu sagen – oder zu tuscheln – hat. Darum geht sie nur zum Einkaufen von Fertigsuppen und Ähnlichem raus und wenn sie in die nächste Stadt zum Arbeiten muss. Ansonsten: Home-Office und Joggen am Meer.
Als im Haus nebenan Karen und die Kinder George und Sophia einziehen, bemerkt Lucy, wie sehr sie frisch gekochtes Essen vermisst hat, aber auch die Nähe zu Menschen, wirkliche Liebe.
Es wäre jedoch zu einfach, wenn ich jetzt sagen könnte, der von Andrea Krug übersetzte Debütroman von Clare Ashton hätte damit ein easy Happy End.
Es ist aber auch nicht die oftmals allzu komplizierte Geschichte einer lesbischen Liebe mit offenem oder schlechtem Ende. Nein, die Autorin schenkt uns mit ihren Zeilen auch noch einen Krimi, in dem sich Lucy verfolgt fühlt, aber auch die Beschreibung einer herzerwärmenden Begegnung mit einem Kind, das vorurteilsfrei auf einen fremden Menschen zugeht und sie einfach liebt. Unbefangene Stunden mit dem kleinen George geben Lucy mehr als sie zunächst glaubt – sie will ja nur Karen ein bisschen entlasten.
Dass dann noch ein interessantes psychologisches Muster gezeichnet wird und wir am Ende noch mehr als den Atem anhalten dürfen, macht dieses Buch perfekt.
Es ist genau das richtige für einen Urlaub am Meer, einen Wintertag mit Tee und Plätzchen oder eine durchwachte Nacht.
16,80 Euro
Auch als eBook erhältlich