Allgemein
Das war die phenomenelle Woche 41/2012
Ein lesbischer Rückblick auf Woche 41/2012
phenomeneller Skandal
Pride-Parade in Johannesburg mit lesbischem Die-In
Auf der größten Gay-Parade Afrikas bedeutete für viele der 20.000 Teilnehmer Pride wohl nur noch, sich selbst zu feiern. Etwa 20 schwarze lesbische Aktivistinnen stoppten die Parade am letzten Samstag mit einem „Die-In“, um auf Tod und Vergewaltigung lesbischer Frauen aufmerksam zu machen. Als sie sich der Parade in den Weg legten, kam es zu unschönen Szenen. Die Aktivistinnen wurden von Paradeteilnehmern geschubst und bedroht. Außerdem wurden sie beschimpft. Sie sollten doch in ihre Townships zurückkehren. Die Parade-Veranstalter beschuldigten die Aktivistinnen, unnötig zu provozieren und „die große Sünde zu begehen, die dreckige Wäsche der Community sichtbar vor Heterosexuellen zu waschen“. Die Aktivistinnen hingegen werfen den Veranstaltern vor, ein unpolitisches, elitäres und rein kommerzielles Event zu veranstalten. Bereits seit längerem machen lesbische Aktivistinnen wie Emily Craven darauf aufmerksam, dass in Südafrika kaum von einer Community gesprochen werden könne. Zu unterschiedlich seien die Bedürfnisse reicher weißer Schwuler und armer schwarzer Lesben. Craven hat bereits 2010 ein Essay über den Rassismus in der schwulen und lesbischen Community in Südafrika nach dem Ende der Apartheid geschrieben.
guardian: joburg-gay-pride-clash
phenomenelle Frauen
Sally Field mit LGBT-Unterstützer-Award geehrt
Die zweifache Oscarpreisträgerin erhielt diese Woche den Ally for Equality Award der Human Rights Campaign. In ihrer emotionalen Dankesrede sprach sie darüber, dass ihr schwuler Sohn eigentlich genauso sein wollte wie seine heterosexuellen Brüder: „Aber Sam war anders und seine Reise dorthin, wo er sich selbst erlauben konnte zu sein, was die Natur ihm zugedacht hatte, war keine einfache. Als seine Mutter betrachte ich es als großes Privileg in meinem Leben, dass ich Teil davon sein darf.“ Mit deutlichen Worten kritisierte sie Eltern, die ihre gleichgeschlechtlichen Kinder nicht willkommen heißen: „…sie finden es akzeptabel, ihre Kinder aus ihren Herzen und ihrem Haus zu werfen. Das finde ich nicht akzeptabel.“
huffingtonpost: Sally Field mit Award geehrt
Katy Perry erhält den Trevor Hero Award
Die I-kissed-A-Girl-Sängerin erhält den Award des Trevor Project am 2. Dezember u.a. dafür, weil sie dazu beigetragen hat, die Sichtbarkeit und das Verständnis für die LGBT-Community voranzutreiben. Die Meinungen darüber, den Preis an die Sängerin zu geben, sind sehr gespalten.
thetrevorproject: katy-perry-be-honored-trevor-project
Der LennonOno Peace Award 2012 geht an Lady Gaga
Den Reigen der Herbst-Preisträgerinnen 2012 schließt diese Woche die derzeit wohl bekannteste Musikerin der Welt. Gemeinsam mit vier anderen Aktivist_innen erhielt die Sängerin in Island den Preis von Künstlerin und Lennon-Witwe Yoko Ono, weil sie ihre Kunst nutze, um bessere Kommunikation in die Welt zu bringen. Das mit 50.000 Dollar dotierte Preisgeld wird Lady Gaga an Elton Johns Aids-Stiftung spenden.
http://imaginepeace.com/archives/18529
Peaches Geldof kämpft für die gleichgeschlechtliche Ehe
Die ansonsten eher für ihre Skandälchen bekannte Tochter von Musiker Bob Geldof setzt sich für die Gleichstellung homosexueller Ehen ein, indem sie die Organisation Independent Voices unterstützt. Anlass für ihr Engagement sind schwule Freunde des It-Girls.
in-starmagazin: peaches-geldof-fuer-gleichgeschlechtliche-ehen
phenomenelle Filme
Film-Dokumentation: Seeing Margaret Jones:
Seeing Margaret Jones from Seeing Margaret Jones on Vimeo.
7. LIFT Festival findet vom 11.-14.10. in Budapest statt
Das 7. Lesbian Identities Festival bietet neben Filmen auch Workshops, Ausstellungen, Konzerte, eine Party und einen Marsch. Die Identitäten sollen in Richtung queer, drag oder buzi (ungarisches Wort für Schwuchtel) ausgeweitet werden.
http://liftfesztival.hu/english
neuer Filmtrailer: Molly´s Girl
phenomenelles TV
One Million Moms gegen JeLos lesbische TV-Serie
Nachdem sich die kreuz-konservative US-Vereinigung von ein paar Müttern, namens One Million Moms, an Ellen DeGeneres die Zähne ausgebissen hat, empört sie sich nun über die neue Serie von Produzentin Jennifer Lopez rund um das Leben zweier lesbischer Mütter und ihrer Kinder. Ziel ist, die Produktion der Serie mit den „sündhaften homosexuellen Inhalten“ zu verhindern. Bleibt zu hoffen, dass sich die Moms auch an JeLo und dem Sender ABC die Zähne ausbeißen.
eonline: one-million-moms target The Fosters
phenomenelle Videos
Lesbische X-Factor-Finalistin Jade Ellis überzeugt die Jury
phenomenelle Politik
Frankreich: Ehe und Adoption JA, künstliche Befruchtung NEIN
Der Gesetzentwurf zur gleichgeschlechtlichen Ehe, der Ende Oktober in Frankreich dem Ministerrat vorgelegt werden soll, sieht laut Presseangaben weder künstliche Befruchtung für Lesben noch eine Leihmutterschaftsregelung für Schwule vor. Paare sollen aber gemeinsam Kinder adoptieren dürfen.
diestandard: Keine-kuenstliche-Befruchtung-fuer-lesbische-Paare
phenomenelle Medien
Homophobie in Social Medien
Kaum drei Monate ist die Webseite der Universität Alberta am Start, zählt aber schon über 5 Millionen homophobe Tweets. Die Seite zeigt anhand flexibel einstellbarer Zähler sehr anschaulich, wie oft Begriffe wie „Faggot“ über Twitter verbreitet werden.
http://media-bubble.de/?p=4534
TV-Serien-Star outet sich als Lesbe
Nachdem im Mai 2012 die US-Soap-Schauspielerin Joanna Johnson (Reich und schön) ihr Coming Out hatte, kommt nun auch ihre Kollegin der eingestellten Serie Guiding Light Maureen Garrett (64) aus dem Schrank. Seit 20 Jahren lebt sie mit ihrer Partnerin Janet Morgan zusammen, mit der sie auch 3 Söhne groß gezogen hat. In der Serie spielte sie 35 Jahre lang die Rolle der Heterosexuellen Holly Lindsey. Für die vielen Otalia-Fans bekommt dieser Outing-Clip von Olivia Spencer gegenüber eben dieser Holly nun einen ganz eigenen Unterton – wohl wissend, dass das Verständnis der Schauspielerin gegenüber Homosexualität nicht unbedingt nur gespielt war.
out: maureen-garrett-lesbian-guiding-light
Bad Girls Darstellerin freut sich ein lesbisches Vorbild zu sein
Anlässlich des Coming Out Days erinnert sich die offen lesbisch lebende britische Schauspielerin Alicya Eyo (Emmerdale und Bad Girls) daran, wie sie selbst jahrelang damit gekämpft hat, lesbisch zu sein und wie befreiend das Coming Out schließlich für sie war. Heute engagiert sie sich für LGBT-Jugendliche.
gaystarnews: actress-alicya-eyo-being-lesbian-role-model
phenomenelle Werbung
Die Mariott Hotel Gruppe bewirbt multikulturelle Geschäftsreisende
Regelmäßige Geschäftsreisende umwirbt die Mariott Hotel Gruppe ab sofort mit der neuen Werbe-Kampagne „For You, We’re Mariott“ (etwa „Für Sie, sind Wir Mariott“). Hauptzielgruppe sind afro- und latein-amerikanische sowie lesbische, schwule, bisexuelle und transgender Geschäftsreisende. Die Hotel Gruppe will damit zeigen, wie unterschiedlich die Erwartungen der Zielgruppe an Mariott sind.
eturbonews: marriott-launches-new-ad-campaign-frequent-business-travelers
Katy Perry bekommt einen Award weil sie der LGBT Community geholfen haben soll? Ich weiß nicht ob ich lachen oder weinen soll…