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LITFEST homochrom

Fernsehinfos vom 14. bis zum 27. Dezember 2024

Sa, 14.12., 00:00 Uhr:

Brautalarm
USA 2011, R: Paul Feig*
Hetenklamauk um hochzeitsverrückte Bräute und sogenannte Brautjungfern (Maid of Honor): Zwischen zwei Frauen entbrennt diesbezüglich ein Konkurrenzkampf, dessen Bebilderung vor kaum einer Geschmacklosigkeit zurückschreckt. Anspielungen auf lesbische Lebensweisen dienen mal wieder lediglich der Diskriminierung


Sa, 14.12., ZDFinfo 03:45 Uhr:

Verbotene Liebe – Queere Opfer der NS-Diktatur
D 2023, R: Sebastian ScherrerReportage zur Verfolgung von LGBTiQ in der NS-Zeit, die aufzeigt, mit welchen (gesetzlichen) Strategien Nazis queere Menschen terrorisierten; zu Wort kommt u. a. die Historikerin Anna Hajková


So, 15.12., 3sat 09:05 Uhr:

Sex mit Freunden? – Partnerschaft und Liebe neu entdecken
Schweiz 2024
Reportage über Beziehungen im 21. Jahrhundert: Immer mehr junge Menschen suchen nach (vermeintlich!) neuen Beziehungsmodellen, von Polyamorie über queere Paare bis hin zur heterosexuellen Zweierbeziehung…


Mo, 16.12., MDR 12:30 Uhr:

Für immer 30
D 2011, R: Andi Niessner***
Timo [Felix Eitner] erlebt eine Midlifecrisis und kriegt außerdem eine Frau [Marie-Lou Sellem] vor die Nase gesetzt – das hält er nicht aus … Auch seine Tochter [Sidonie von Krosigk] lebt nicht nach seinen Vorstellungen und Plänen, sie trägt neuerdings Tattoos und outet sich auch noch als Lesbe! Übliche Fernsehunterhaltung


Di, 17.12., Tele5 22:25 Uhr:

Smokin‘ Aces
USA 2006, R: Joe Carnahan+
Ein Star soll in ein Zeugenschutzprogramm und gerät ins Visier unterschiedlicher Interessensverbände, u. a. werden zwei Killerinnen auf ihn angesetzt, die wohl Lesben darstellen sollen [u. a. Alicia Keys]. Geschwätzige, wirre und bemüht coole Inszenierung einer abgekauten Story


Di, 17.12., Kabel 22:30 Uhr:

E-M@il für dich
USA 1998, R: Nora Ephron+
Nora Ephron (1941–2012) nahm den Plot von Lubitsch’ „Rendezvous nach Ladenschluß“ (1940) und verlegte ihn als kompliziert-naive Liebesgeschichte zwischen Buchhändlerin Kathleen [Meg Ryan] und Konzernchef Joe [Tom Hanks] in die späten Neunziger. Joe erzählt, dass die Frau seines Vaters mit dem Kindermädchen durchgebrannt ist


Mi, 18.12., arte 20:15 Uhr:

Wir beide
FRA/BELG/LUX 2019, R: Filippo Meneghetti
Zwei Seniorinnen, Nina und Madeleine [Barbara Sukowa und Martine Chevalier], bewohnen in Südfrankreich jeweils ein eigenes Appartment auf demselben Flur. Seit vielen Jahren sind sie heimlich ein Liebespaar. Als Madeleine einen Schlaganfall erleidet und ihre Tochter sie abschirmt, werden die beiden gewaltsam getrennt. Aber Nina gibt nicht auf und tut alles, um ihrer Liebsten wieder nah sein zu können … Toll! Und super gespielt!


Mi, 18.12., Nitro 22:00 Uhr:

Max Payne
USA/Kanada 2008
R: John Moore+
Ein Cop [Mark Wahlberg] sucht den Mörder seiner Familie und gerät zwischendurch mal an eine bisexuelle Russin [Olga Kurylenko]. Wirre Rache-Action, mit einem Lesbenkuss garniert.


Mi, 18.12., 3sat 22:25 Uhr:

Mona & Marie – Eine etwas andere Weihnachtsgeschichte
D 2021, R: Marco Petry***
Zwei zerstrittene und grundverschiedene Schwestern, die arrogante Nervensäge Mona [Maren Kroymann] und die freiheitsliebende Physiotherapeutin Marie [Ulrike Kriener], müssen sich in einer Lebenskrise wieder zusammenraufen. Monas Tochter Sophie [Susanne Bormann] ist mit Karin verheiratet. – Kroymann als Ätzkuh – da kann ihr kaum eine das Wasser reichen!


Mi, 18.12., BR 22:45 Uhr:

Whitney: Can I Be Me?
USA 2017, R: Nick Broomfield, Rudi Dolezal
Die Dokumentation spürt dem kurzen Leben der Schwarzen Sängerin Whitney Houston (1963-2012) nach und legt eine Verbindung zwischen ihrer unterdrückten Homosexualität und ihrem schrecklichen Ende nahe. Sehr berührend und sehr sehenswert!


Sa, 21.12., arte 05:10 Uhr:

Joan Baez – Mit lauter Stimme
USA 2023, R: Karen O’Connor, Miri Navasky und Maeve O’Boyle
Interessantes und teilweise sehr bewegendes biografisches Porträt der Folk-Ikone Joan Baez (Jahrgang 1941), die nicht nur eine Zeitlang mit Bob Dylan sang und liebte, sondern auch viele politische Kampflieder interpretierte. In den Interviews erzählt sie u.  a. von ihren Erfahrungen mit Frauen.


Sa, 21.12., ZDFneo 20:15 Uhr:

Tod auf dem Nil
UK 1977, R: John Guillermin+
Hercule Porree — pardonnez-moi, Poirot! [Peter Ustinov] ermittelt auf einem Nildampfer, auf dem ein Mord verübt wurde. Dabei beobachtet er auch die Witwe Mrs. Van Schuyler [Bette Davis] und die ihr in einer Art Hassliebe verbundene Gesellschafterin (?!) Miss Bowers [Maggie Smith] …


Sa, 21.12., Sat1Gold 20:15 Uhr:

Vier Hochzeiten und ein Todesfall
UK 1994, R: Mike Newell+
Charles [Hugh Grant] verliebt sich in Carrie [talentfreier Hutständer: Andie McDowell], kriegt sie aber erst nach mehreren Hochzeiten und einer Beerdigung. Fiona [charming: Kristin Scott Thomas], eine aus seiner Clique, räumt bei einer Nachfrage ein, sie sei mal 15 Minuten lang „Lesbierin“ gewesen, das würde wohl aber nicht zählen. Über weite Strecken unterhaltsame Heterokomödie


So, 22.12., SIXX 22:25 Uhr:

Happiest Season
USA 2020, R: Clea DuVall
Romantisch-altbackene Weihnachtskomödie: Harper [Mackenzie Davis] bringt zwar ihre Liebste Abby [Kristen Stewart] zur Familienfeier mit nach Hause, gibt sie aber aus Angst vor ihren Eltern als ihre Mitbewohnerin aus und flirtet zu allem Überdruss mit ihrem Jugendfreund, der hoffnungsfroh von den Eltern eingeladen wurde. – Ach nee! Immer noch? Echt jetzt? Was ist daran lustig, problematische stereotype Coming-Out-Settings der 1990er Jahre wieder aufleben zu lassen? Komödie?! Nicht witzig!


Di, 24.12., ARD 20:15 Uhr:

Abenteuer Weihnachten – Familie kann nie groß genug sein
D/Österreich 2023, R: Mirjam Unger***
Patchwork-Familie zu Weihnachten: Die Erwachsenen streiten und deshalb entscheiden die Kinder, einen Notfallplan umzusetzen. Unter den Erwachsenen ist auch ein Lesbenpaar, die Ratgeber-Autorin Andrea [Maria Furtwängler] und ihre Partnerin Nicole [Dennenesch Zoudé]. Auch zwischen ihnen kommt es kurzfristig zu einem Zerwürfnis…


Mi, 25.12., ORF1 00:20 Uhr:

Blade Runner 2049
USA/UK/Ungarn/Kanada 2017, R: Denis Villeneuve+
Eine Quasi-Fortsetzung des Replikant_innen-Science-Fiction-Dramas von 1982, aus dem die Interview-Sequenz zwischen Tester und Replikantin wiedergegeben wird („ob ich Replikant bin oder eine Lesbierin?“); frauenfeindlich und stellenweise sehr effekthascherisch, aber trotz dieser überflüssigen Ärgernisse von großer Qualität und über sich selbst hinausweisend: Etwa, wenn es um die Bewertung von „echter“ oder implantierter Erinnerung geht – oder auch um die Frage nach der Grenzlinie zwischen Mensch und Roboter


Do, 26.12., SIXX 20:15 Uhr:

Sex and the City – Der Film
USA 2008, R: Michael Patrick King+
Klischeebeladener und farbloser Serienableger, in dem vier vermeintliche Freundinnen nach vor allem heterosexuellen Bindungen suchen; manche von ihnen werden vorübergehend mal für ein lesbisches Paar gehalten


Fr, 27.12., SIXX 23:05 Uhr:

40 Tage und 40 Nächte
FRA/USA/UK 2002, R: Michael Lehmann+
Ein junger Mann [Josh Hartnett] trifft just, als er dem Sex und der Liebe abgeschworen hat, die Frau seiner Träume. Zudem provozieren ihn zwei Frauen mit pseudolesbischen Spielchen. Heten-Murks


Ingeborg Boxhammers Bewertungen im Spielfilmbereich liegen folgenden Kategorien zugrunde (Wertung nach dem Sternchenprinzip):

* * * * * * * * 8 Sterne

Eindeutiger Lesbenfilm, in dem Lesben die Handlung tragen. Ohne sie würde der
Plot im Optimalfall nicht mehr funktionieren. Lesbischsein wird hier nicht in
Frage gestellt und daher auch nicht mehr diskutiert.

* * * * * * * * 7 Sterne

Es geht überwiegend um Lesben. Sie werden von der Filmlogik nicht in Frage
gestellt, sondern erhalten selbstverständliche Dominanz innerhalb der Handlung.

* * * * * * * * 6 Sterne

Neben der Hauptthematik ist mindestens ein dominanter Handlungsstrang mit Lesben vorhanden, wird behandelt und ist unübersehbar!

* * * * * * * * 5 Sterne

Implizit eindeutig lesbischer Tenor, die Geschichte wirkt jedoch etwas gebremst;
die Regie wagte sich vielleicht nicht explizit an das Thema heran oder wollte es
nur ausschlachten.

* * * * * * * * 4 Sterne

(Nebenrollen-) Lesben werden eindeutig als solche dargestellt und sind über
einige Sequenzen des Films präsent; kurze Affären fallen auch in diese
Kategorie!

* * * * * * * * 3 Sterne

Innige/intensive Freundschaft oder Hassliebe mit lesbischen Möglichkeiten oder Ansätzen, die aber nicht verfolgt werden und im Hintergrund fungieren!

 * * 2 Sterne

Zwischendurch taucht mal eine Lesbe auf, oder wird erwähnt oder gezeigt, mal ein
Kuss, mal ein tiefer Blick und entsprechender Kommentar oder eine eindeutige
Anmache …

 * 1 Stern

So wenig Lesbisches ist hier drin, dass es immer wieder zu übersehen ist!

+Zeichen

Hier handelt es sich lediglich um (umstrittene) Andeutungen und/oder Zwischentöne. Transgender-Darstellungen oder Hosenrollen fallen mitunter auch in diese Kategorie.

© Ingeborg Boxhammer (Bonn 2005/2024)
Wenn ihr die Arbeit von Ingeborg Boxhammer unterstützen wollt, dann könnt ihr für www.lesbengeschichte.de spenden und damit die Zukunft ihrer Seiten sichern: Ingeborg Boxhammer, Stichwort „Lesbengeschichte“, Kontonummer 300 933 579 bei der Sparkasse KölnBonn (BLZ 370 501 98) Regelmäßig aktualisierte Listen zu lesbischer Liebe in deutschen, deutschsprachigen oder koproduzierten Spielfilmen, Dokumentationen, Reportagen und Talkshows findet ihr unter „Lesben & Film“ auf www.lesbengeschichte.org

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