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Fernsehinfos vom 22. Februar bis zum 7. März 2025
Sa, 22.02., SRF1 00:35 Uhr:
Liebesgrüße aus Moskau
UK 1963, R: Terence Young, Krimi: Ian Fleming**
Lotte Lenya als Oberst Klebb, die gefährlich lesbische Gegenspielerin von 007 [Sean Connery] – inzwischen schon so etwas wie trashiger Kult, der nicht (mehr) ernst genommen wird …
Sa, 22.02., ZDF 01:00 Uhr:
Wild Things
USA 1998, R: John McNaughton**
Verschachtelter Überraschungsthriller über sexuelle Übergriffe an einer High School, Verführungskünste zweier Kids und allerlei mehr
Sa, 22.02., ZDF 02:40 Uhr:
Bombshell – Das Ende des Schweigens
Kanada/USA 2019, R: Jay Roach***
Schon vor #MeToo haben sich engagierte Frauen, darunter Gretchen Carlson [Charlize Theron], gegen Sexismus und sexuelle Übergriffe wirkungsvoll zur Wehr gesetzt: 2016 klagten Frauen gegen Roger Ailes [John Lithgow], den Geschäftsführer von Fox News (Trump-Sender). In der Filmversion hat eine Newcomerin [Margot Robbie] eine Affäre mit einer Kollegin [Kate McKinnon].
So, 23.02., SRF2 20:05 Uhr:
Ocean’s 8
USA 2018, R: Gary Ross*
Der Diebinnenfilm ist ein sogenanntes Spin-off der Ocean’s Trilogie: Die Schwester von Ganove Danny Ocean, Debbie Ocean [Sandra Bullock], plant mit der ambivalenten Lou [leider nur mit einem Winzhauch lesbischer Erotik: Cate Blanchett] einen spektakulären Juwelenraub. Mit von der Partie sind u. a.: Rihanna, Sarah Paulsen, Anne Hathaway, Helena Bonham Carter. Die lahme Inszenierung wagt nix und gewinnt daher auch nix
So, 23.02., SIXX 20:15 Uhr:
Weil es dich gibt
USA 2001, R: Peter Chelsom*
Eine dieser mittelmäßigen absehbaren Hetero-Liebeskomödien, in denen die DarstellerInnen der Hauptfiguren [hier Kate Beckinsale und John Cusack] austauschbar sind. Beste Freundin der Hete ist mal wieder ne Lesbe …
Di, 25.02., ZDFinfo 11:15 Uhr:
Verbotene Liebe – Queere Opfer der NS-Diktatur
D 2023, R: Sebastian Scherrer
Reportage zur Verfolgung von LGBTiQ in der NS-Zeit, die aufzeigt, mit welchen (gesetzlichen) Strategien Nazis queere Menschen terrorisierten; zu Wort kommt u. a. die Historikerin Anna Hajková
Di, 25.02., ZDFinfo 12:00 Uhr:
Verbotene Liebe – Queere Schicksale in der NS-Diktatur
D 2023, R: Sebastian Scherrer
Zweiter Teil dieser Verbotenen-Liebe-Reihe. Unklar voneinander abgesetzt und daher auch leicht zu verwechseln – leider auch wieder mit dem Sprecher Charles Rettinghaus: unverwechselbar wegen künstlich unheilvoller Stimmlage
Mi, 26.02., Kabel 22:25 Uhr:
Bridget Jones – Am Rande des Wahnsinns
UK/FRA/D/IRL/USA 2004, R: Beeban Kidron*
Bridget Jones [Renee Zellweger] ist zwar glücklich mit Mark [Colin Firth], versteigt sich jedoch immer wieder in irrationale Eifersucht. So glaubt sie auch, Mark hätte etwas mit der schönen Rebecca [Jacinda Barrett], die jedoch interessiert sich mehr für … Halbwegs unterhaltsame Hetenkomödie
Sa 01.03., MDR 20:15 Uhr:
Charité – Auf Leben und Tod
D 2017, R: Sönke Wortmann**
6-teilige Miniserie (alle hintereinander) über das Berliner Krankenhaus „Charité“ um die Jahrhundertwende. Unter anderem keimt in einer jungen Krankenschwester allen – Frauenverboten zum Trotz – die Idee für ein Medizinstudium; eine junge Diakonisse verliebt sich in sie, aber, ach …
Sa, 01.03., SRF2 23:45 Uhr:
Everything Everywhere All At Once
USA 2022, R: Dan Kwan, Daniel Scheinert***
Eine missmutige Waschsalon-Betreiberin [so herrlich missmutig: Michelle Yeoh] gerät nicht nur in die Wirren einer ultrastrengen Steuereintreiberin [Jamie Lee Curtis at her very best!!!], in lästige Konflikte mit Mann und Tochter, sondern auch in zig verschiedene Paralleluniversen… Ein wunderbarer Spaß, der überraschende Wendungen feuerwerksartig darbietet und auch in der Wahl der Mittel nicht zimperlich ist; aber es lohnt sich! Lasst euch einfach drauf ein! – Und: Zwischendurch das Atmen nicht vergessen… 😉
So, 02.03., ONE 15:10 Uhr:
Lotte am Bauhaus
D 2019, R: Gregor Schnitzler***
Der Film entwickelt anhand einer fiktiven Person, der Zeichnerin und Tischlerin Lotte Brendel (Alicia von Rittberg), die Geschichte einer jungen Frau, die sich 1923 gegen den Willen ihrer traditionsbewussten Eltern die Kunstschule des Weimarer Bauhauses besucht. Die Malerin und Innenarchitektin Friedl Dicker (1898-1944 Auschwitz) wird hier als junge rebellische Frau inszeniert, die sich für Lotte interessiert, gern Frauen küsst und ebenso gern Hosen trägt.
So, 02.03., DisneyChannel 20:15 Uhr:
The Help
USA 2011, R: Tate Taylor+
Eine weiße Kolumnistin [Emma Stone] veröffentlicht Anfang der sechziger Jahre zum Entsetzen der weißen Oberschicht ein Buch über den Umgang der Weißen mit schwarzen Haushaltshilfen und Kindermädchen, das auf Interviews beruht. Der beeindruckende und umwerfend gespielte Film (Oscar für Octavia Spencer!) geriet in die Kritik der Association of Black Women Historians, die die Erfahrungen schwarzer Hausangestellten trivialisiert und verharmlost sahen.
So, 02.03., SIXX 22:55 Uhr:
Black Swan
USA 2010, R: Darren Aronofsky**
Als Balletttänzerin Nina [Nathalie Portman] den schwarzen Schwan in Tschaikowskys „Schwanensee“ tanzen darf, kämpft sie verbissen gegen die Vermischung von Realität, Tanz sowie ihren Ängsten und Wünschen. Ihre dominante Mutter [Barbara Hershey] ist dabei überhaupt keine Hilfe. Beklemmender Psychothriller, der uns spüren lässt, wie nah wir dem Psychohorror selbst sind, auch wenn wir uns jenseits der Leinwand/des Bildschirms befinden. Sehr sehenswert, aber nichts für schwache Nerven!
So, 02.03., ORF2 00:00 Uhr:
Die Dohnal – Frauenministerin, Feministin, Visionärin
Österreich 2019, R: Sabine Derflinger
Porträt der SPÖ-Politikerin Johanna Dohnal (1939-2010), die als Ikone der österreichischen Frauenbewegung gilt und von 1981 bis zu ihrem Tod Lebenspartnerin von SPÖ-Gemeinderätin Annemarie Aufreiter war – auch hier verfügbar: https://mediathekviewweb.de/#query=dohnal
Mo, 03.03., ZDF 02:20 Uhr: N E U ! ! !
Marinette – Kämpferin. Fußballerin. Legende
FRA 2023, R: Virginie Verrier
Als kleines Mädchen schon begann die 1975 geborene Marinette Pichon mit dem Fußball spielen – für Mädchen und jungen Frauen war der Sport zwar gar nicht vorgesehen, aber die Stürmerin erkämpfte sich einen Platz in der US-amerikanischen Profi-Liga
Di, 04.03., arte 22:00 Uhr: N E U ! ! !
Die Pionierinnen des Fahrrads
BELG/FRA 2023, R: Juliette Senik
Entsprechend des Herstellungsortes mit französischem Fokus- – – Aber auch in Deutschland waren Kämpferinnen für Frauenrechte auf dem Fahrrad unterwegs, so z. B. auch Aimee Duc, 1901 Autorin des Lesbenromans “Sind es Frauen?” Nachlesbar zum Beispiel in meinem Text zur Fahrradpionierin Margarete Schweichler (1873-1938) in den Hamburger Frauenbiografien: https://hamburg-frauenbiografien.de/item/4864
Mi, 05.03., arte 21:50 Uhr: N E U ! ! !
Das andere Geschlecht – Auf den Spuren von Simone de Beauvoir
FRA 2024, R: Nathalie Masduraud, Valérie Urrea
Die Reportage folgt den Spuren von “Das andere Geschlecht”, das Simone de Beauvoir (1908-1986) im Jahr 1949 veröffentlichte, und sucht nach einer aktuellen Einschätzung des Werkes
Do, 06.03., arte 00:30 Uhr:
Der Russe ist einer, der Birken liebt
D 2022, R: Pola Beck**
Mascha [Aylin Tezel], eine junge Frau mit jüdisch-aserbaidschanischen Wurzeln und schrecklichen Traumata, versucht rast- und orientierungslos, aber dennoch mutig nach vorn schauend ihr Leben zu leben. Zu ihrem Umfeld gehören queere Personen.
Fr, 07.03., arte 20:15 Uhr: N E U ! ! !
Sisi & ich
D/Schweiz/Österreich 2023, R: Frauke Finsterwalder****
Eine Hofdame, die Gräfin Irma von Sztáray [Sandra Hüller], verliebt sich unsterblich in Kaiserin Elisabeth von Österreich [Susanne Wolff] Provokanter und ungewöhnlicher schwarzhumoriger Blick auf die Schmonzetten-Legende
Fr, 07.03., ZDFinfo 21:00 Uhr: N E U !
Tabu – Was es in der DDR nicht geben durfte
D 2025, R: Nina Rothermundt
Unter anderem mit diesem Thema: Im Gegensatz zur BRD (1994) schaffte die DDR den Paragrafen 175, der Sex zwischen Männern unter Strafe stellte, bereits 1968 ab. Doch das bedeutete nicht, dass Schwule und Lesben in der DDR gern gesehen waren
© Ingeborg Boxhammer (Bonn 2005/2025)
Ingeborg Boxhammers Bewertungen im Spielfilmbereich liegen folgenden Kategorien zugrunde (Wertung nach dem Sternchenprinzip):
* * * * * * * * 8 Sterne
Eindeutiger Lesbenfilm, in dem Lesben die Handlung tragen. Ohne sie würde der Plot im Optimalfall nicht mehr funktionieren. Lesbischsein wird hier nicht in Frage gestellt und daher auch nicht mehr diskutiert.
* * * * * * * * 7 Sterne
Es geht überwiegend um Lesben. Sie werden von der Filmlogik nicht in Frage gestellt, sondern erhalten selbstverständliche Dominanz innerhalb der Handlung.
* * * * * * * * 6 Sterne
Neben der Hauptthematik ist mindestens ein dominanter Handlungsstrang mit Lesben vorhanden, wird behandelt und ist unübersehbar!
* * * * * * * * 5 Sterne
Implizit eindeutig lesbischer Tenor, die Geschichte wirkt jedoch etwas gebremst; die Regie wagte sich vielleicht nicht explizit an das Thema heran oder wollte es nur ausschlachten.
* * * * * * * * 4 Sterne
(Nebenrollen-) Lesben werden eindeutig als solche dargestellt und sind über einige Sequenzen des Films präsent; kurze Affären fallen auch in diese Kategorie!
* * * * * * * * 3 Sterne
Innige/intensive Freundschaft oder Hassliebe mit lesbischen Möglichkeiten oder Ansätzen, die aber nicht verfolgt werden und im Hintergrund fungieren!
* * 2 Sterne
Zwischendurch taucht mal eine Lesbe auf, oder wird erwähnt oder gezeigt, mal ein Kuss, mal ein tiefer Blick und entsprechender Kommentar oder eine eindeutige Anmache …
* 1 Stern
So wenig Lesbisches ist hier drin, dass es immer wieder zu übersehen ist!
+Zeichen
Hier handelt es sich lediglich um (umstrittene) Andeutungen und/oder Zwischentöne. Transgender-Darstellungen oder Hosenrollen fallen mitunter auch in diese Kategorie.
© Ingeborg Boxhammer (Bonn 2005/2024)
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