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Abby Wambach fühlt sich seit Jahren out
Anfang Oktober zwitscherten es die Fans fröhlich durch die Twitter-Sphäre: Abby Wambach und Freundin Sarah Huffman trauten sich in Hawaii. Letztere hatte bereits im Sommer ihr Coming Out aus der Umkleide verkündet.
Fußballlegende und Team-Kameradin Wambach hielt sich öffentlich bislang bedeckt. Zwar trat sie zeitgleich mit ihrer Partnerin medienwirksam als Botschafterin der Athlete Ally auf. Ihr Statement dazu bleibt aber sehr allgemein. Für die vielen Glückwünsche bedankte sich das frisch-getraute Paar artig, ebenfalls via Twitter
Sarah and I wanted to thank everyone for all the love and support. We couldn’t be happier. What an amazing week it’s been. #honeymoon
— Abby Wambach (@AbbyWambach) October 9, 2013
Kürzlich stellte nun Wambach im Interview mit ESPNW, einem Sportnews-Service für Frauen, klar, sie sei eigentlich schon seit Jahren out gewesen. Die Beziehung zu Huffman sei Freund_innen und Kolleginnen kein Geheimnis. Beide spielen seit 2012 gemeinsam für das Profi-Team Western New York Flash. Wambach hält ein Coming Out heute nicht mehr für nötig. Diese Zeiten seien vorbei:
Ich habe mich nie gefühlt, als ob ich in einem Schrank sei. Niemals. Ich habe mich immer wohl damit gefühlt, wer ich bin und mit den Entscheidungen, die ich getroffen habe.
Die Weltfußballerin 2012 mag natürlich nicht für andere sprechen. Doch sie sieht sich in erster Linie als Fußballspielerin und möchte ihr Privatleben lieber privat halten. Allerdings äußert sie auch Verständnis dafür, dass andere an ihrem Leben Interesse haben, da sie eine öffentliche Person ist. Aber eigentlich sollte es keine Rolle spielen. Ganz so konsequent wie Jodie Foster Anfang des Jahres bei ihrer spektakulären Golden-Globe-Rede vermeidet Wambach dann aber nicht, das Kind beim Namen zu nennen. Das L-Wort bringt sie zwar nicht über die Lippen, aber:
Ich bin wirklich nicht der Typ, der auf ein Podium steigen will, das Mikrophon testet und sagt „Hey, ich bin homosexuell und das ist es, wer ich bin, hört mich brüllen“. So bin ich nicht.
Möglicherweise kann Wambach bald aus einem anderen Grund vor Freude brüllen. Sie steht auch 2013 auf der Shortlist zur Weltfußballerin des Jahres. Mitkandidatinnen sind Nadine Angerer und Lena Goeßling aus dem deutschen Fußballnational-Team.
Was meint ihr? Sind Coming Outs von Prominenten überholt?
Foto: By Ampatent (Own work) [CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons
Recht hat sie ja, die Abby. Es sollte eigentlich kein großes Ding mehr sein, aber irgendwie interessiert es ja dann doch. Und auch wenn ich es an sich blöd finde, dass Prominente ihr Privatleben öffentlich machen „müssen“, eine gewisse Vorbildfunktion kann man nicht absprechen. Darum ist es immer noch wichtig, dass es berichtet wird: Damit auch der konservativste CSUler mitbekommt, dass die Welt bunt ist.