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ColognePride findet selbstbewusst: Wir sind…
…So oder so – Das Kölner Motto 2013
Ein regenbogenfarbener Fingerabdruck hinter dem Motto „Wir sind. So oder so“, das ist das Logo des ColognePride 2013. „Ein offenes Motto. Universell, mit einer freien Form“, verkündet KLuST-Vorstand Pascal Siemens bei der Pressekonferenz am heutigen Dienstagmorgen. Der Verein richtet seit mehr als 20 Jahren den CSD Köln und seit 10 Jahren den um ein zweiwöchiges Rahmenprogramm erweiterten ColognePride aus:
Es geht um das Dasein. Um das Heute, um das Morgen. Um rechtliche Gleichstellung. Wir wollen, dass Unterschiede, dass Vielfalt als Bereicherung wahrgenommen werden. Und dass sich Politik und Gesellschaft damit auseinandersetzen.
Politik bleibt weitgehend verschont
Anstelle einer konkreten politischen Forderung, bieten die Macher_innen des Kölner Events die Möglichkeit, das Motto kreativ zu nutzen und entsprechend zu ergänzen. Die fast vollständig vertretenen Vorstände des Vereins gaben auch zu, dass ihnen die konkrete politische Forderung bei dem Hin und Her um die Gleichstellung der Lebenspartnerschaften mit der Ehe in Deutschland etwas schwer falle. Immerhin wisse man nicht, ob einen die Gesetzeslage nicht doch noch einhole. Ausdrücklich lobte der Vorstand das Bundesverfassungsgericht, das sich mehrfach für die Menschenrechte von Lesben und Schwulen stark gemacht habe. Nur leise Kritik klang ob des anhaltenden Widerstands der schwarz-gelben Koalition gegenüber längst möglicher gesetzlicher Neuregelungen an. Selbstbewusst ziehen die Kölner sich darauf zurück, dass Lesben, Schwule, Bisexuelle und Trans* immer schon da waren, ob mit oder ohne Unterstützung von Politik, Kirche und Familie.
Achtung Suspense: Provokante Plakate folgen
Doch das Logo allein soll’s nicht gewesen sein. Mit Sinn für dramatische Wendungen kündigte der Verein an, in den kommenden Wochen eine Plakatkampagne folgen zu lassen. Die soll provozieren, damit Impulse setzen und zu einer Diskussion einladen. Ganz Hitchcock like setzte Siemens hier auf Suspense: Augen auf machen, hieß der Appell. An öffentlichen Orten und in der Szene Kölns werden die Motive bald hängen.
Lesben bekommen eigene Area auf dem CSD
Erfreuliches für die weiblichen Besucherinnen des CSD-Straßenfestes vom 5. bis 7. Juli verkündete Vorstandsfrau Linda Kramer. Die lesbischen Stände werden erstmals in einer Area zusammengefasst. „So bieten wir die Gelegenheit zum Meet und Greet“, sagte Kramer. Nachdem auf dem WomenPride-Forum im März von diversen Frauen das Bedürfnis nach einer gemeinsamen Anlaufstelle aufgebracht worden war, hat der Betreiber des Straßenfests diesen Wunsch spontan aufgenommen. Wo die Stände sein werden, konnte noch nicht gesagt werden.
Auch das Bühnenprogramm für die Hauptbühne am Heumarkt und die Politur am Altermarkt steht fast komplett. Die Gruppe Alcazar spielt am Samstagabend, Ireen Sheer ersetzt am Sonntag das pausierende WDR4-Schlagerstündchen. Für die lesbischen Zuhörerinnen gibt es auf den ersten Blick schmale Kost. Steffi List wird Freitag auf der Hauptbühne sein. Neben einem schwul-lesbischen Chor und den Queerelas treten Anika Hofmann und Franca Morgano auf der Politurbühne auf. Schade.
Foto: WomenPride-Banner von FB-Seite WomenPride
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