phenomenelle

Featured

LITFEST homochrom

In Erinnerung an die Aktivistin und Autorin Leslie Feinberg

[youtube]http://youtu.be/yaRF0Ohb1mg[/youtube]

Leslie Feinberg (1.9.1949–15.11.2014)

Leslie Feinberg 1997

Leslie Feinberg 1997 (Foto: Ulrike Anhamm)

Ihr vor zwanzig Jahren erschienenes Buch Stone Butch Blues, deutsch: Träume in den erwachenden Morgen, machte die Autorin und Aktivistin Leslie Feinberg schnell bekannt. Sie gewann dafür zwei LGBTI-Literaturpreise, den Lambda und den Stonewall. Vor allem aber sorgte Feinberg mit ihrem Buch dafür, dass wir Trans-Personen wahrnahmen und über Transsexualität nachdachten. Bis heute gilt es als eines der grundlegenden Werke über das Gender-Thema.

Feinberg verwendete, wenn sie von sich sprach entweder das genderneutrale englische Pronomen „ze“ oder das weibliche „sie“. Sie wuchs in den 60er Jahren in Buffalo, der zweitgrößten Stadt des Bundesstaates New York, auf. Die Fabrikarbeiterin entdeckte als lesbische Butch die Schwulenkneipen der Stadt, die gleichzeitig Treffpunkte der Drag-Szene waren. Mit der Hauptfigur von Stone Butch Blues, Jess Goldberg, erleben wir diese Zeit nach. Feinberg war früh Aktivistin und später Journalistin. Ihr Engagment ging weit über das in der LGBTI-Szene hinaus. Sie setzte sich für die Rechte von Arbeiter_innen und gegen Rassismus ein. Feinberg beschrieb sich selbst als „weiße, der arbeiter_innenklasse zugehörige, sekular jüdische, transgender Lesbe“.

Sie wurde nur 65 Jahre alt

In den letzten Jahrzehnten hielt Feinberg Vorträge, schrieb Artikel, war Redakteurin der Zeitschrift Workers World und veröffentlichte weitere Bücher, darunter den Roman Drag King Dreams und die Sachbücher Transgender Warriors: Making History und Trans Liberation: Beyond Pink or Blue. 2007 erhielt sie vom Starr King College einen Ehrendoktortitel.

2013 – anlässlich des 20-jährigen Jubiläum – erschien ihr grundlegendes Werk in einer von Feinberg selbst noch bearbeiteten Neuauflage. Zur gleichen Zeit verkündete sie via tumblr, sie sei aufgrund einer verschleppten von Zecken übertragenen Krankheit so krank, dass sie ab sofort auf häusliche Pflege angewiesen sei. Für sie war es schwierig zu schlucken, zu gehen, zu atmen, zu sprechen und zu schreiben.

Leslie Feinberg starb am 15. November 2014 an der Seite ihrer langjährigen Lebenspartnerin Minnie Bruce Pratt. Ihre letzten Worte sollen wie folgt gelautet haben:

Erinnert euch an mich als eine revolutionäre Kommunistin.

Weitere Infos und Links

Related Posts

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Anzeige


Anzeige LITfest homochrom 06.–08.08.2021

visuelle

  • Fernsehinfos vom 14. bis zum 27. Dezember 2024
  • Fernsehinfos vom 30. November bis zum 13. Dezember 2024
  • Fernsehinfos vom 12. bis 29. November 2024
  • Radiotipp: Die Linguistin Luise F. Pusch im Gespräch
  • Buchtipp: Daniela Schenk: Mein Herz ist wie das Meer
  • Buchtipp: Elke Weigel – „Wind der Freiheit“
  • Buchtipp: „Riss in der Zeit“ von Ahima Beerlage
  • Filmtipp zum 75. Geburtstag von Ilse Kokula
  • Ilka Bessin: Abgeschminkt – Das Leben ist schön, von einfach war nie die Rede
  • Interview und Verlosung zu 25 Jahre „Krug & Schadenberg“
  • Der Schottische Bankier von Surabaya: Ein Ava-Lee-Roman
  • CD-Review: LAING sind zurück mit neuem Album
  • Interview: „Diversity muss von der Führung kommen“
  • 5 Serien für Fans starker TV-Charaktere …
  • „Danke Gott, dass ich homo bin!“ – Filmreview von „Silvana“
  • Buchrezi: „Lesbisch. Eine Liebe mit Geschichte“
  • Rückblick auf die NorthLichter
  • DVD-Rezi: „Call My Agent“ – Staffel 2
  • Berlin: Etwas andere Pride Parade am 23. Juni 2018 …
  • Buchrezi: Carolin Hagebölling „Ein anderer Morgen“
  • Ausstellungseröffnung „Lesbisches Sehen“ im Schwulen Museum Berlin
  • „The Einstein of Sex“ – Stück über Magnus Hirschfeld
  • „Here come the aliens“ – Das neue Album von Kim Wilde
  • Album-Review: Lisa Stansfield „Deeper“