phenomenelle

informelle

LITFEST homochrom

Fußball-Werbung auf europäisch

Trailer Yo Me Comprometo, Spanien Frauenfußball

Wie Trailer auch aussehen können

Am morgigen Sonntag spielt Deutschland gegen Norwegen um den Titel der Europameisterin 2013. Zeit für einen kleinen Rückblick. Der große Hype blieb erneut aus. Kein Wunder, denn weder Fernsehsender noch sonstige Offizielle überschlugen sich darin, eines der erfolgreichsten Nationalteams der Welt passend zu unterstützen. Wer die Fernsehübertragung des ZDF vom Halbfinale gesehen hat, kann sich ein Bild davon machen, was ich meine. Keine Vorberichte, wenig Analysen und ein kaum verstecktes Bedauern des Reporters, dass sich der Sender vorzeitig aus einem fast unbedeutenden Spiel des FC Bayern ausgeschaltet hatte, um rechtzeitig zum Anpfiff des Halbfinals in Schweden dabei zu sein.

Traurige Vorstellung der deutschen Sender

Bereits im Vorfeld neigten sowohl ZDF als auch ARD bei der Bewerbung der EM eher zum Totalaufall. Mein Kommentar zum ballsauberen Trailer nahm eine phenomenelle Leserin zum Anlass und recherchierte wie andere europäische Länder sich dem Thema Frauenfußball annähern. Mit erstaunlichem Ergebnis. Während die hiesigen Trailer eher an die berüchtigte Thoelke-Sportschau-Berichterstattung (s.u.) erinnern, gelingt es England, Frankreich, Italien, Schweden, Schweiz und Spanien das Thema weitaus überzeugender und spannender in Szene zu setzen. Sie zeigen ihre Teams als das, was sie sind, auf hohem Niveau Fußball spielende Athletinnen. Gut nur, dass sich die deutschen Fußballerinnen von der schlechten Werbung nicht anstecken ließen. Wer sich selbst überzeugen möchte, nachfolgend einzelne Trailer in alphabetischer Reihenfolge der Ländernamen:

England

Frankreich

Achtung! Auch in diesem Trailer spielen Waschmaschinen mit 😉

Italien

Schweden

www.facebook.com/Schweden

noch besser:

Schweiz: Zürich gegen Barca

Spanien

Am Ende die deutschen Versuche

ZDF Ballsauber

ARD Dingsda

Damit wir auch keinesfalls vergessen, dass bei der EM überwiegend heterosexuelle kichernde Mädels auf dem Feld auflaufen, die auf Waschbrettbäuche stehen und Angst vor bösen Frauen hinter schwedischen Gardinen haben. Oappa!

sportschau.ndr.de: Dingsda – Worauf Frauen stehen

Wiedersehen macht Freude?

Die Trailer erinneren doch sehr an Wim Thoelke anno 1970. Scheint, als habe sich im deutschen Fernsehen nicht viel verändert.

Just for fun: Parodie Vorab-Trailer für Männer-WM 2014

Danke an Inge Heuschen für die Trailer-Recherche

Related Posts

One thought on “Fußball-Werbung auf europäisch”

  1. Sina sagt:

    Danke an euch für die Zusammenstellung – was mir gerade ein Pausenvergnügen war, sollten sich die Damen und Herren vom ZDF und auch im DFB Marketing doch mal selbstkritisch anschauen…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Anzeige


Anzeige LITfest homochrom 06.–08.08.2021

visuelle

  • Fernsehinfos vom 14. bis zum 27. Dezember 2024
  • Fernsehinfos vom 30. November bis zum 13. Dezember 2024
  • Fernsehinfos vom 12. bis 29. November 2024
  • Radiotipp: Die Linguistin Luise F. Pusch im Gespräch
  • Buchtipp: Daniela Schenk: Mein Herz ist wie das Meer
  • Buchtipp: Elke Weigel – „Wind der Freiheit“
  • Buchtipp: „Riss in der Zeit“ von Ahima Beerlage
  • Filmtipp zum 75. Geburtstag von Ilse Kokula
  • Ilka Bessin: Abgeschminkt – Das Leben ist schön, von einfach war nie die Rede
  • Interview und Verlosung zu 25 Jahre „Krug & Schadenberg“
  • Der Schottische Bankier von Surabaya: Ein Ava-Lee-Roman
  • CD-Review: LAING sind zurück mit neuem Album
  • Interview: „Diversity muss von der Führung kommen“
  • 5 Serien für Fans starker TV-Charaktere …
  • „Danke Gott, dass ich homo bin!“ – Filmreview von „Silvana“
  • Buchrezi: „Lesbisch. Eine Liebe mit Geschichte“
  • Rückblick auf die NorthLichter
  • DVD-Rezi: „Call My Agent“ – Staffel 2
  • Berlin: Etwas andere Pride Parade am 23. Juni 2018 …
  • Buchrezi: Carolin Hagebölling „Ein anderer Morgen“
  • Ausstellungseröffnung „Lesbisches Sehen“ im Schwulen Museum Berlin
  • „The Einstein of Sex“ – Stück über Magnus Hirschfeld
  • „Here come the aliens“ – Das neue Album von Kim Wilde
  • Album-Review: Lisa Stansfield „Deeper“