informelle
phenomenelle des Tages: Annie Leibovitz
Annie Leibovitz (geb. 2.10.1949)
Eine ihrer berühmtesten Fotografien zeigt Demi Moore. Als die nackte und hochschwangere Schauspielerin 1991 auf dem Cover von Vanity Fair erscheint, sind einige Zeitungshändler so geschockt, dass sie die Augustausgabe des Magazins nur in braunen Tüten verkaufen. 2005 erringt das Bild Platz 2 bei der Wahl der 40 besten Titelblätter in den USA, nur knapp geschlagen von einem noch berühmteren Bild: Ein Porträt von John Lennon und Yoko Ono, ebenfalls fotografiert von Annie Leibovitz.
Der Vater ist Offizier der US-Army, die Mutter Tänzerin und Modern-Dance-Lehrerin. Schon während ihrer Jugend beginnt Leibovitz, ihre Eindrücke in Fotografien festzuhalten. Zunächst studiert sie in San Francisco Kunst, um Lehrerin zu werden. Mit 21 Jahren bewirbt sie sich mit einer Fotomappe beim renommierten Rolling Stone. Der Herausgeber stellt sie vom Fleck weg ein, so begeistert ist er von ihren Arbeiten. In den 70er Jahren wird sie Chef-Fotografin des Musikmagazins. Ihr Markenzeichen: Sie ist ganz nah dran an den Musikern, weil sie in der Regel ein paar Tage mit ihnen lebt und reist.
Ab 1983 wechselt sie zur Vanity Fair. Neben den konzipierten Porträts von verschiedenen Künstler_innen entstehen Reportagen und Werbefotografien. 2000 gestaltet sie den legendären Pirelli-Kalender, der nur in limitierter Auflage erscheint. 1988 lernt Leibovitz die Publizistin Susan Sontag kenne und lebt 16 Jahre bis zu deren Tod mit ihr zusammen. Mit 51 Jahren wir sie zum ersten Mal Mutter, 2005 bekommt sie Zwillinge durch eine Leihmutter. Einen drohenden Bankrott kann sie 2009 durch ein Schuldenmoratorium abwenden.
Foto: By Robert Scoble from Half Moon Bay, USA (Annie Leibovitz at her SF exhibition) [CC-BY-2.0], via Wikimedia Commons
Weitere Quellen und Links
- Artsy’s Annie Leibovitz page
- sueddeutsche.de:das-abgebrannte-genie
- Wikipedia: Annie_Leibovitz
- Vanity Vair: Annie Leibovitz
- zeit.de: Ich bin für Albernheiten immer noch zu haben
- annieleibovitz.tumblr.com