phenomenelle

informelle

LITFEST homochrom

phenomenelle des Tages: Die Augsburger Puppenkiste

Die Augsburger Puppenkiste (26.2.1948)

Augsburger Puppenkiste 05Ein echter Familienbetrieb ist Deutschlands bekanntestes Marionettentheater von Beginn an. Am 26. Februar 1948 eröffnen Rose und Walter Oehmichen gemeinsam mit den 17 Jahre alten Töchtern Ulla und Hannelore die Türen der Augspurger Puppenkiste. Das Märchen vom gestiefelten Kater wird das erste Stück. Mutter Rose, gelernte Schauspielerin, schneidert die Kostüme und schnitzt ebenso Marionetten wie ihr Mann Walter. Der Schauspieler und Regisseur setzt, nachdem eine erste Bühne Der Puppenschrein 1944 bei einem Bombenangriff zerstört wurde, seinen Traum einer transportablen Bühne um, die in eine einzige Kiste passt.

Aber nicht nur Märchen und Kinderstücke werden auf der Bühne im Heilig-Geist-Spital gespielt, auch Stücke für Erwachsene wie Ein Traumspiel von Strindberg oder Die Dreigroschenoper von Brecht/Weill. 3 Jahre nach dem Start kommt mit Der kleine Prinz der Durchbruch. 1953 folgt die erste Fernsehübertragung beim Hessischen Rundfunk. Anfangs werden die Stücke in schwarz-weiß abgefilmt, doch bald schon entstehen eigene Fernsehfilme, die über den Möglichkeiten des Marionettentheaters auch die des Films und des Fernsehens nutzen. Neben den mit viel Aufwand produzierten Fernsehspielen läuft der Theaterbetrieb weiter, mit anderen Stücken.

Die Mumins, Jim Knopf, Urmel, die kleine Hexe, die Katze mit Hut, Kalle Wirsch, so heißen die Heldinnen und Helden mehrerer Generationen von Fernsehkindern. In den 90er Jahren entsteht auch ein Kinofilm. 2000 und 2001 rückt Prinzessin Lilalu in 2 Staffeln noch einmal den Bösewichten auf die Pelle.

Von ihren Eltern übernimmt Tochter Hannelore mit der Zeit das Schnitzen der Marionetten aus jeweils einem Lindenholzstück. 6.000 bis 6.500 Puppen verleiht sie so im Laufe der Jahre ein Gesicht und einen Ausdruck. Bis heute bleibt die Puppenbühne in Familienhand, derzeit bereitet sich die 4. Generation auf die spätere Übernahme vor.

Foto: By Immanuel Giel (Own work) [Public domain], via Wikimedia Commons

Weiterführende Links und Quellen

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Anzeige


Anzeige LITfest homochrom 06.–08.08.2021

visuelle

  • Fernsehinfos vom 14. bis zum 27. Dezember 2024
  • Fernsehinfos vom 30. November bis zum 13. Dezember 2024
  • Fernsehinfos vom 12. bis 29. November 2024
  • Radiotipp: Die Linguistin Luise F. Pusch im Gespräch
  • Buchtipp: Daniela Schenk: Mein Herz ist wie das Meer
  • Buchtipp: Elke Weigel – „Wind der Freiheit“
  • Buchtipp: „Riss in der Zeit“ von Ahima Beerlage
  • Filmtipp zum 75. Geburtstag von Ilse Kokula
  • Ilka Bessin: Abgeschminkt – Das Leben ist schön, von einfach war nie die Rede
  • Interview und Verlosung zu 25 Jahre „Krug & Schadenberg“
  • Der Schottische Bankier von Surabaya: Ein Ava-Lee-Roman
  • CD-Review: LAING sind zurück mit neuem Album
  • Interview: „Diversity muss von der Führung kommen“
  • 5 Serien für Fans starker TV-Charaktere …
  • „Danke Gott, dass ich homo bin!“ – Filmreview von „Silvana“
  • Buchrezi: „Lesbisch. Eine Liebe mit Geschichte“
  • Rückblick auf die NorthLichter
  • DVD-Rezi: „Call My Agent“ – Staffel 2
  • Berlin: Etwas andere Pride Parade am 23. Juni 2018 …
  • Buchrezi: Carolin Hagebölling „Ein anderer Morgen“
  • Ausstellungseröffnung „Lesbisches Sehen“ im Schwulen Museum Berlin
  • „The Einstein of Sex“ – Stück über Magnus Hirschfeld
  • „Here come the aliens“ – Das neue Album von Kim Wilde
  • Album-Review: Lisa Stansfield „Deeper“