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phenomenelle des Tages: Claudia Gehrke
In Anspielung auf das Magazin der Studentenbewegung „Kursbuch“ gründete Claudia Gehrke gemeinsam mit engagierten Kolleg_innen am 1.April 1978 den „konkursbuch-Verlag“ . Was quasi als Aprilscherz daherkam, wuchs beständig zu einem kleinen, aber feinen, seit 35 Jahren aktiven und mittlerweile etablierten Verlag.
Bei der Namensgebung wurde spielerisch eingeflochten, dass ein kleiner Verlag grundsätzlich vom „Konkurs“ bedroht ist…
„Das Wort „konkurs“ hat aber noch andere Bedeutungen, es kommt von „zusammenlaufen“, „aufeinandertreffen“, in diesem Sinne treffen recht disparate Bereiche aufeinander: Schubladenüberschreitungen, keine Untergangsphilosophie, auch keine „Kurse“, sondern Abschweifungen. Auf Umwegen zu „politischen Zielen“ – nicht wie im „Kursbuch“, in deren ersten Vorwort es hieß, dass es sei wie das „Kursbuch“ der Bahn, man könne hier lesen, wie man an welches politische Ziel gelange“, so Claudia Gehrke.
„Der Name „Konkurs“ war auch anfangs nicht als Untergangsmetapher gedacht, auch wenn diese Assoziation von den Entwicklungen der Zeit her eine Rolle spielen mag. Aus der „Konkursmasse“ der Bewegungen der Zeit schöpften wir, aus den Träumen und Utopien. Neu in „konkursbuch“ war die Verbindung zwischen Theorie und Sinnlichkeit, Bild und Text. Das gab es zu der Zeit nicht, die Theoriebücher waren klein gedruckte „Bleiwüsten“. Hirn und Herz zu verbinden. Erotik hatte für mich von Anfang an nicht nur die enge sexuelle Bedeutung“.
Phenomenelle gratuliert herzlich und freut sich auf weitere an- und aufregende 35 Jahre!