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phenomenelle des Tages: Daphne du Maurier
Daphne du Maurier (13.5.1907–19.4.1989)
Sie gehört bis heute zu den bedeutendsten britischen Erzähler_innen des 20. Jahrhunderts. Viele ihrer Bücher und Kurzgeschichten wurden verfilmt. Davon dienten mindestens 3 als Vorlage für cineastische Meisterwerke, Klasssiker und Kultfilme, Hitchcocks Rebecca und Die Vögel sowie Nicolas Roegs Wenn die Gondeln Trauer tragen.
Während das Publikum ihre Bücher liebt, vermissen die Kritiker gerade zu Beginn von du Mauriers Laufbahn intellektuelle Tiefe in ihren Werken. Erst später erfährt sie auch in der Fachwelt Anerkennung für ihre brillanten Fähigkeiten, Geschichten zu erzählen und Spannung aufzubauen. Oftmals als Autorin romantischer Bücher abgestempelt, entwickelt sie eher die Tradition einer Charlotte Brontë und eines Wilkie Collins weiter, zumal die meisten ihrer Bücher ohne Happy End auskommen müssen.
Die zwei Seiten ihrer Persönlichkeit
Du Maurier wird in eine künstlerisch begabte Familie geboren. Der Vater ist Schauspieler, der Großvater ebenfalls Schriftsteller. Beide berühmt. Wie sie selbst später schreibt, wünschte sich ihr Vater einen Sohn. Sie selbst wächst früh mit zwei Seiten in ihrer Persönlichkeit auf. Einerseits liebende Frau und Mutter, andererseits fühlt sie in sich eine männliche Energie, die sie beim Schreiben auslebt. Überhaupt ist du Maurier eine Frau der Gegensätze, oft wird sie als unterkühlte Persönlichkeit beschrieben, enge Freunde hingegen weisen darauf hin wie warmherzig und fröhlich sie sein kann. Einerseits liebt sie die Einsamkeit, andererseits gilt sie als wunderbare Gastgeberin. Mehr als 20 Jahre lebt sie in einem Haus, das dem Vorbild des Anwesens Manderley, der eigentlichen Hauptfigur ihres Romans Rebecca, ähnelt.
Ihre eigene Bisexualität bleibt bis zu ihrem Tod ein Geheimnis in der Öffentlichkeit. Ein Leben lang hadert sie mit dem „kleinen Jungen in der Box“, wie sie ihre homoerotischen Gefühle selbst beschreibt. Nur wenige Male öffnet sie die Box, wohl auch weil der Vater ihr eine tiefsitzende Homophobie vererbt. Lesbische Frauen – sich selbst gar so zu bezeichnen –, die Schriftstellerin verachtet sie. Und doch holen die Gefühle sie immer wieder ein. Jahrelang liebt sie unglücklich die Frau ihres US-amerikanischen Verlegers, mit der Schauspielerin Gertrude Lawrence hat sie eine Affäre. Die BBC verarbeitet die Story 2007 in dem Fernsehfilm Daphne.
Foto: By автор неизвестен/author unknown [see page for license], via Wikimedia Commons, The Chichester Partnership (copyright), University of Exeter
Weitere Quellen und Links
- fembio.org: Daphne du Maurier
- dumaurier.org
- Zitate von Daphne du Maurier
- Wikipedia en: Daphne du Maurier
- theguardian.co.uk: Daphne’s unruly passions
- The Independent: Daphne’s Dilemma