phenomenelle

informelle

LITFEST homochrom

phenomenelle des Tages: Fanny Ardant

Fanny Ardant (geb. 22.3.1949)

Fanny Ardant 2004 croppedAls Kind lässt sie sich von der Magie der Bücher faszinieren. Schauspielerin will sie erst als Teenager werden. Doch die Eltern haben Bedenken, die Kunst könne brotlos sein. Ardant studiert zunächst Politikwissenschaften, weil die Studienzeit so kurz ist, und geht erst nach dem Abschluss ans Theater.

Sie wächst als Tochter eines Offiziers in Monaco auf, da ihr Vater im Dienst der Fürstenfamilie steht. Mehr als die Nähe zu den Reichen und Mächtigen prägt ihre Entwicklung aber das reichhaltige Kulturleben im Kleinstaat. Bereits als Kind besucht sie Opernaufführungen, geht ins Theater.

International berühmt macht sie 1981 ihre Hauptrolle in François Truffauts Die Frau nebenan. Während der Dreharbeiten verlieben sich der Regisseur und die Schauspielerin. Ardant wird seine letzte Lebensgefährtin, ein Jahr vor seinem Tod kommt 1983 die gemeinsame Tochter zur Welt. Ardant trauert lange um den Gefährten, der ihr laut eigener Aussage eine „ganz neue Sicht auf das Leben“ schenkt.

Erfolg reiht sich an Erfolg. Der Name Ardants wird in einem Atemzug mit Catherine Deneuve oder Isabelle Huppert genannt, wenn es um bedeutende zeitgenössische französische Schauspielerinnen geht, auch wenn es zwischenzeitlich ruhiger um sie wird. 2002 kehrt sie zurück und spielt neben den beiden genannten und einer Reihe weiterer französischen Starschauspielerinnen im Filmerfolg 8 Frauen die freigeistige und kapriziöse Bisexuelle Pierette. Im berühmten Catfight streitet sie im hautengen roten Kleid mit ihrer von Deneuve gespielten Schwägerin Gaby. Bis die Szene sich in einem der erotischsten Küsse der Filmgeschichte auflöst.

Ardants Privatleben gibt ihren Landsleuten immer wieder Rätsel auf, sie hat drei Töchter von drei verschiedenen Männern und gibt offen zu, die Ehe sei nicht so ihr Ding, auch wenn sie andere glückliche Paare bewundere. Sie verweigert sich den Klatschspalten, ihr Privatleben ist tabu. Den üblichen Partys und Premierenfeiern bleibt sie meist fern. Lieber lässt sie sich über ihre Rollen und ihren Beruf definieren

Filme leben von Emotionen. Die Herausforderung an uns Schauspieler besteht darin, stets glaubhaft zu wirken, auch oder gerade in Szenen, die im Grunde niemand für bare Münze nehmen kann, […]. Die menschliche Natur muß unverfälscht rüberkommen. Zu lügen und gleichzeitig die Wahrheit zu sagen ist die ganze Kunst.
Quelle: Interview cinema.de

Foto: Georges Biard [CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons

Weiterführende Quellen und Links

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Anzeige


Anzeige LITfest homochrom 06.–08.08.2021

visuelle

  • Fernsehinfos vom 12. bis 29. November 2024
  • Fernsehinfos vom 5. bis zum 18. Oktober 2024
  • Radiotipp: Die Linguistin Luise F. Pusch im Gespräch
  • Buchtipp: Daniela Schenk: Mein Herz ist wie das Meer
  • Buchtipp: Elke Weigel – „Wind der Freiheit“
  • Buchtipp: „Riss in der Zeit“ von Ahima Beerlage
  • Filmtipp zum 75. Geburtstag von Ilse Kokula
  • Ilka Bessin: Abgeschminkt – Das Leben ist schön, von einfach war nie die Rede
  • Interview und Verlosung zu 25 Jahre „Krug & Schadenberg“
  • Der Schottische Bankier von Surabaya: Ein Ava-Lee-Roman
  • CD-Review: LAING sind zurück mit neuem Album
  • Interview: „Diversity muss von der Führung kommen“
  • 5 Serien für Fans starker TV-Charaktere …
  • „Danke Gott, dass ich homo bin!“ – Filmreview von „Silvana“
  • Buchrezi: „Lesbisch. Eine Liebe mit Geschichte“
  • Rückblick auf die NorthLichter
  • DVD-Rezi: „Call My Agent“ – Staffel 2
  • Berlin: Etwas andere Pride Parade am 23. Juni 2018 …
  • Buchrezi: Carolin Hagebölling „Ein anderer Morgen“
  • Ausstellungseröffnung „Lesbisches Sehen“ im Schwulen Museum Berlin
  • „The Einstein of Sex“ – Stück über Magnus Hirschfeld
  • „Here come the aliens“ – Das neue Album von Kim Wilde
  • Album-Review: Lisa Stansfield „Deeper“
  • Theater X: Deutschlands vergessene Kolonialzeit