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phenomenelle des Tages: Louise Brooks
Louise Brooks (14.11.1906–8.4.1985)
Selbstbewusst, keck, geschminkt, ausgestattet mit Glockenhut, kurzem Rock und Haar werden die Flapper zwischen 1910 und 1930 zum Inbegriff der modernen Frau. Eine ihrer bekanntesten Leinwandvertreterinnen ist in den 20er Jahren Stummfilmstar Louise Brooks. Der Durchbruch als Ikone bleibt ihr verwehrt. Zu aufsässig, unangepasst und eigenwillig erscheint sie manchem Hollywoodboss. Die Produktionsfirma schiebt den Karriereknick in der beginnenden Tonfilmära auf die angeblich unzureichende Stimme der Schauspielerin.
Brooks Karriere beginnt als Tänzerin, unter anderem schwingt sie für die Ziegfeld Follies die Beine. Kaum 19 Jahre alt wird sie für die Leinwand entdeckt. Ein 5-Jahres-Vertrag bei der Paramount und 13 Filme folgen in den USA. In Gesellschaftskomödien, aber auch in ernsten Rollen erobert sie sich ein breites Publikum.
Legendäre Lulu
1928 verhandelt sie mit der Produktionsfirma über eine Gehaltserhöhung. Die Bosse verweigern sich, Brooks macht sich nach Deutschland auf. Der legendäre Regisseur G.W. Pabst verpflichtet sie als Verführerin Lulu, die im Film Pandoras Box Männern wie Frauen den Kopf verdreht. Damals eher ein skandalöser Misserfolg als der heutige Meilenstein der Filmgeschichte. Pabst macht 2 weitere Filme mit ihr, bevor Brooks nach Hollywood zurückkehrt. Sie dreht noch einige unbedeutende Filme bis Mitte der 30er Jahre, landet auf einer informellen schwarzen Liste und trifft dazu unglückliche Rollenentscheidungen.
Brooks weicht in ihrer zweiten Karriere auf das Schreiben aus. Mitte der 50er Jahre erlebt sie eine Renassaince, als französische Filmehistoriker sie wiederentdecken. Später erscheinen Filmessays von ihr als Buch. Privat ist sie zweimal verheiratet und erfreut sich unzähliger Affären. Gern schürt sie selbst Gerüchte um lesbische Beziehungen, viele ihrer Freundinnen sind Lesben. Sie versteht sich aber weder selbst als lesbisch, noch glaubt sie an die Bisexualität:
Das sexuelle Begehren einfacher Menschen […] beschränkt sich auf ein Geschlecht. Aus Neugierde hatte ich zwei Affären mit Frauen, ich empfand dabei nichts.
(Quelle: Wikipedia.org aus Paris, Barry – Louise Brooks, Hamish Hamilton Ltd 1990)
Foto: Via Wikimedia Commons. This is a press photograph from the George Grantham Bain collection, which was purchased by the Library of Congress in 1948. According to the library, there are no known restrictions on the use of these photos.
Weitere Quellen und Links