phenomenelle

informelle

LITFEST homochrom

phenomenelle des Tages: Sophie Scholl

Sophie Scholl (9.5.1921–22.2.1943)

DBP 1964 431 Hitlerattentat Sophie SchollIhr Gesicht wird im Nachkriegsdeutschland das Symbol für die zu wenigen Deutschen, die Widerstand gegen die Nazis geleistet haben. Straßen und Schulen sind nach ihr benannt, allein 2 Briefmarken widmet die Deutsche Post der jungen Frau. Sie ist Mitglied der Studentengruppe Die Weiße Rose als sie und ihr Bruder Hans beim Verteilen von Flugblättern entdeckt, denunziert und von der Gestapo verhaftet werden. 4 Tage später verurteilt der Volksgerichtshof beide wegen Hochverrat und Wehrkraftzersetzung. Am selben Tag noch werden die Geschwister mit der Guillotine ermordet.

Scholl und ihre 4 Geschwister wachsen mit vergleichsweise modernen und freizügigen Erziehungsidealen auf. Die Eltern halten sie dazu an zu diskutieren, nicht alles hinzunehmen, sondern Dinge zu hinterfragen. Sehr zeitgemäß ist hingegen die Liebe zu Natur und Sport. Anfangs nehmen die Kinder begeistert an den Aktivitäten der Hitlerjugend und des Bundes Deutscher Mädel teil. Sophie Scholl wird Gruppenführerin. 1937 ist das vorbei, nachdem Bruder Hans verhaftet wird, weil er gleichzeitig einer verbotenen Jugendgruppe angehört. 1940 macht Sophie ihr Abitur. Obwohl sie eigentlich studieren will, beginnt sie zunächst eine Ausbildung als Kindergärtnerin. Damit will sie dem Reichsarbeitsdienst entgehen, was nicht gelingt. Für ein halbes Jahr muss sie dann doch aufs Land zur Feldarbeit.

1942 kann sie endlich in München ihr Studium der Biologie und Philosophie beginnen. Bruder Hans, der ebenfalls dort studiert, muss zwischenzeitlich an die Ostfront, Sophie in den Semesterferien in der Rüstungsindustrie arbeiten. Als Hans zurückkommt, berichtet er über die Gräuel, die sich in deutschem Namen in Russland abspielen. Die Geschwister schließen sich dem Widerstand in der Gruppe Die Weiße Rose an, die Flugblätter entwirft, druckt und verteilt. Das 6. Flugblatt wird den Geschwister am 18. Februar 1943 zum Verhängnis.

Foto: By scanned by NobbiP (scanned by NobbiP) [Public domain], via Wikimedia Commons

Weitere Quellen und Links

Related Posts

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Anzeige


Anzeige LITfest homochrom 06.–08.08.2021

visuelle

  • Fernsehinfos vom 12. bis 29. November 2024
  • Fernsehinfos vom 5. bis zum 18. Oktober 2024
  • Radiotipp: Die Linguistin Luise F. Pusch im Gespräch
  • Buchtipp: Daniela Schenk: Mein Herz ist wie das Meer
  • Buchtipp: Elke Weigel – „Wind der Freiheit“
  • Buchtipp: „Riss in der Zeit“ von Ahima Beerlage
  • Filmtipp zum 75. Geburtstag von Ilse Kokula
  • Ilka Bessin: Abgeschminkt – Das Leben ist schön, von einfach war nie die Rede
  • Interview und Verlosung zu 25 Jahre „Krug & Schadenberg“
  • Der Schottische Bankier von Surabaya: Ein Ava-Lee-Roman
  • CD-Review: LAING sind zurück mit neuem Album
  • Interview: „Diversity muss von der Führung kommen“
  • 5 Serien für Fans starker TV-Charaktere …
  • „Danke Gott, dass ich homo bin!“ – Filmreview von „Silvana“
  • Buchrezi: „Lesbisch. Eine Liebe mit Geschichte“
  • Rückblick auf die NorthLichter
  • DVD-Rezi: „Call My Agent“ – Staffel 2
  • Berlin: Etwas andere Pride Parade am 23. Juni 2018 …
  • Buchrezi: Carolin Hagebölling „Ein anderer Morgen“
  • Ausstellungseröffnung „Lesbisches Sehen“ im Schwulen Museum Berlin
  • „The Einstein of Sex“ – Stück über Magnus Hirschfeld
  • „Here come the aliens“ – Das neue Album von Kim Wilde
  • Album-Review: Lisa Stansfield „Deeper“
  • Theater X: Deutschlands vergessene Kolonialzeit