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phenomenelle des Tages: Sylvia Beach
Sylvia Beach (14.3.1887–5.10.1962)
Vernetzen ist ihre Sache, lange bevor es den Begriff als solchen gibt. Die Buchhändlerin und Verlegerin vernetzt im Paris der 20er und 30er Jahre literarische Größen wie T.S. Eliot und Hemingway, Gertude Stein und Djuna Barnes. Ihre Buchhandlung zieht die lebendige und kreative Literaturszene der Zeit an.
Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckt die 14-jährige Sylvia Beach erstmals Paris. Der Vater, ein Pfarrer, erhält einen Job an der amerikanischen Kirche in der französischen Hauptstadt. Die Familie zieht mit um nach Europa. Paris wird zu dieser Zeit ein magnetischer Anziehungspunkt für die internationale Avantgarde, von Jahr zu Jahr wächst auch die amerikanische künstlerische Gemeinde. Nach 3 Jahren kehrt die Familie zurück in die Staaten, Beach zieht es in den folgenden Jahren mehrfach nach Europa zurück. Sie lebt sogar 2 Jahre in Spanien. Während des I. Weltkriegs arbeitet sie für das Rote Kreuz.
Ort des Austauschs und der Inspiration
1917 kehrt sie nach Paris zurück und lernt Adrienne Monnier kennen, die eine kleine französische Buchhandlung führt. In ihrem ‚Haus der Bücherfreunde‘ trifft sich die französische literarische Avantgarde wie Colette und Cocteau. Monnier und Beach mögen sich – auf Anhieb. Bald wird daraus Liebe, die mehr als 30 Jahre halten wird. Bis zu Monniers Suizid.
Begeistert von Monniers Idee will Beach einen Treffpunkt für englischsprachige Literatur schaffen. Austausch und Inspiration sollen davon ausgehen. New York als Standort ist zu teuer, also wählt sie Paris. Dort eröffnet sie gegenüber Monniers Laden die Buchhandlung und Leihbücherei Shakespeare & Company für englische Bücher. Ihr Plan geht auf, bald wird der Shop Anziehungspunkt für alle in Paris lebenden amerikanischen und britischen Literaten. Eine besondere Beziehung verbindet sie mit James Joyce, desssen Ulysses sie selbst verlegt. In den 30ern schlingert der Laden durch manche Finanzkrise. Ein reicher Freund rettet Beach aus dem Gröbsten. Dann besetzen die Nazis Paris. 1941 muss Beach schließen, wird sogar verhaftet und verbringt einige Zeit im Gefängnis. Aber auch nach dem Krieg bleibt die Buchhandlung geschlossen. 1951 eröffnete ein anderer Amerikaner einen ähnlichen Buchladen, den er 1964 zu Ehren der verstorbenen Sylvia Beach in Shakespeare & Company umbenennt.
Text aktualisiert am 14.3.2014
Foto: By AndreasPraefcke (Self-published) [GFDL, CC-BY-SA-3.0 or CC-BY-SA-2.5-2.0-1.0], via Wikimedia Commons
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