informelle
phenomenelle des Tages: Whitney Houston
Whitney Houston (9.8.1963–11.2.2012)
Mehr als 200 veredelte Platten von Gold bis Diamant, über 170 verkaufte Alben und Singles, 6 Grammys, 7 aufeinanderfolgende Nr.1-Hits in den USA, so lesen sich nur einige nackte Zahlen einer der erfolgreichsten Solokarrieren im internationalen Musikgeschäft. Bei der Pop- und Soul-Diva arbeiten eine perfekte Marketingstrategie und ihre außergewöhnliche Stimme von Beginn an zusammen.
Früh kommt sie mit der Bühne in Berührung; ihre Mutter Cissy ist ebenso Sängerin wie Cousine Dione Warwick und Patentante Darlene Love. Sie tritt in Nachtclubs auf und auch mal während eines Konzerts ihrer Mutter. Mit 14 nimmt sie die erste Platte auf, 2 Jahre später singt sie im Background von Chaka Khans Single I’m every woman. Parallel hat sie erste Erfolge als Model in Vogue und als Titelgirl des Teenagermagazins Seventeen. Nachdem sie den Plattenvertrag bei ihrem Entdecker unterzeichnet, dauert es fast 3 Jahre bis 1985 das erste Album Whitney Houston erscheint. Alles soll perfekt sitzen. Die Zeit zahlt sich aus, es wird eines der erfolgreichsten Debüts aller Zeiten. Dann folgt Hit auf Hit, das 2. Album Whitney steigt als Nr. 1 in den US-Charts ein – einmalig bisher.
Absturz aus dem Olymp des Showbühne
Auf den Tourneen singt sie vor ausverkauften Häusern, 1988 den Olympia-Song One Moment in Time. Im Film Bodyguard mimt sie eine von einem Stalker verfolgte Pop-Diva, die sich Kevin Costner als Bewacher einstellt. Ihr Schauspiel-Debüt wird ebenso ein Mega-Erfolg wie die Hit-Single I will always love you. Whitney ist auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Zwar werden auch die folgende 2 Filme Kassenschlager, weitere Single-Hits folgen, aber langsam sinkt ihr Stern. Der Absturz folgt ab den 2000er Jahren. Houstons langjähriger Drogenmissbrauch hinterlässt seine Spuren, mehrere Entzüge scheitern ebenso wie ihre Skandalehe mit R&B-Sänger Bobby Brown. Immer wieder kehrende Gerüchte kreisen um Houstons vermeintliche Homosexualität und ihre enge Freundschaft zu Fitnesstrainerin Robyn Crawford. Bereits Ende der 80er fand sich die Diva auf Plakaten einer Outing-Kampagne amerikanischer Aktivsten mit „Absolutely queer“ bezeichnet.
Ihre letzte Welttournee 2010 zeigt deutlich, dass die Stimme Houstons extrem gelitten hat. In Berlin wird sie sogar ausgebuht. Am Vorabend der Grammy Awards 2012 ertrinkt sie mit nur 48 Jahren in der Badewanne ihres Hotels. Im Körper werden Spuren von Kokain und anderen Drogen gefunden. The Voice ist endgültig verstummt. Ihre Filme und Songs aber bleiben.
Foto: Asterio Tecson [CC-BY-SA-2.0 or CC-BY-SA-2.0], via Wikimedia Commons
Weiterführende Links und Quellen