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phenomenelle des Wochenendes: Mary Wollstonecraft
Mary Wollstonecraft (27.4.1759–10.9.1797)
Sie ist so etwas wie die Großmutter von Frankensteins Monster. Ihre Tochter Mary erschafft den berühmtesten künstlichen Zombie der Weltliteratur. Wollstonecraft glaubt fest daran, dass auch Frauen eine Ausbildung verdienen. Die Philosphin und Schriftstellerin gehört zu den frühesten Feministinnen der Neuzeit. Als eine der wenigen Denker_innen ihrer Zeit gesteht sie Frauen eine eigene Sexualität zu.
Bereits in Jugendjahren übernimmt sie Verantwortung für die Mutter und die beiden Schwestern. Nachdem der Vater Geld leichtsinnig verspielt hat, muss sie früh als Gouvernante ihren Lebensunterhalt verdienen. Als Mädchen und durch das unstete Leben der Familie bleibt ihr eine fundierte Bildung verwehrt. Doch sie ist wissbegierig und eignet sich selbst an, was ihr möglich ist.
Wollestonecraft bereist verschiedene europäische Länder und freundet sich mit führenden Denkern der Zeit an. Sie schreibt Romane, Essays, Reisebeschreibungen und ihr wichtigstes Buch A Vindication of the Rights of Women. In dem feministischen Frühwerk stellt sie fest, dass Frauen Männern ebenbürtig sind und es ihnen nur an Bildung mangelt. Konsequent ruft sie dazu auf, Mädchen die gleiche Erziehung zukommen zu lassen wie Jungs.
Lasst Frauen die Rechte teilen und sie werden den Tugenden der Männer nacheifern.
(Quelle: YouTube Video)
Auch ihr persönliches Leben entspricht keinesfalls den Konventionen der Zeit. Der Liebe zu dem Amerikaner Imlay entstammt ihre erste Tochter, bei deren Geburt sie bereits 35 Jahre alt ist. Erst als sie ihre letzte Liebe den Philosphen Godwin heiratet, stellt sich heraus, dass sie bislang unverheiratet Mutter war. Ein Skandal! Nachdem sie 1797 im Kindbett ihrer Tochter Mary stirbt, schreibt ihr Mann ein Buch über ihr Leben. Seine ehrlichen Worte führen dazu, dass Wollstonecraft von ihren Zeitgenoss_innen endgültig verpönt wird, ihr Wirken und ihre Werke für fast ein Jahrhundert in Vergessenheit geraten. Erst die Suffragetten entdecken die frühe Feministin wieder.
Foto: John Opie [Public domain], via Wikimedia Commons
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