phenomenelle

kulturelle

Querverlag

Buchrezi – Dorit David: Tür an Tür

Cover Tür an Tür von Dorit David, © QuerverlagInka ist Mitte Vierzig, eine Einzelgängerin, in der DDR geboren und eine Meisterin der Tarnung. Als eines Tages Bojan, der Sohn ihrer Nachbarin Gitta, hilfesuchend vor ihrer Tür steht und ihr eine indische Stabheuschrecke in die Hand drückt, verändert sich Inkas Leben. Sie freundet sich sehr schnell mit dem Tier an. Es dauert auch nicht lang und sie lernt ihre Nachbarin Gitta besser kennen und es beginnt eine leise und recht unspektakuläre Beziehung.

Aber grade als die Liebe sich beginnt zu festigen, müssen sie feststellen, dass der Tod eines Menschen sie auf unangenehme und schmerzhafte Weise verbindet. Daraufhin gerät die Beziehung mächtig ins Wanken. Nicht zuletzt weil beide Frauen mit ihrer Vergangenheit noch nicht im Reinen sind, stellt sich die Frage, ob diese Partnerschaft überhaupt einen Sinn hat.

Ein sehr gut geschriebenes Buch über das Leben, wie es wirklich sein kann. Die Vergangenheit die einen einholt, wenn sie nicht verarbeitet wurde. Und wie Erfahrungen einen Menschen formen können. Zudem viele interessante Einblicke in das DDR-Leben sowie etwas Medizin und Biologie nebenbei. Da die Leserin im Jetzt anfängt und zwischen Vergangenheit und noch weiter zurückliegender Vergangenheit hin und her springt, bis sie im Jetzt wieder ankommt, ist es wirklich toll zu lesen.

Zwar lässt sich schon am Anfang das Ende erkennen, wenn die Leserin aufpasst, aber das tut der Geschichte keinen Abbruch. Im Gegenteil, es ist schön zu verfolgen, wie eine Beziehung so ihren Lauf nimmt – und das ohne rosa Wolken oder überzogene Romantik. So wie es eben manchmal auch im wahren Leben ist.

Dorit David
Tür an Tür
280 Seiten, EUR 14,90
Querverlag
ISBN: 978-3896562203

Related Posts

Querverlag

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Anzeige


Anzeige LITfest homochrom 06.–08.08.2021

visuelle

  • Fernsehinfos vom 12. bis 29. November 2024
  • Fernsehinfos vom 5. bis zum 18. Oktober 2024
  • Radiotipp: Die Linguistin Luise F. Pusch im Gespräch
  • Buchtipp: Daniela Schenk: Mein Herz ist wie das Meer
  • Buchtipp: Elke Weigel – „Wind der Freiheit“
  • Buchtipp: „Riss in der Zeit“ von Ahima Beerlage
  • Filmtipp zum 75. Geburtstag von Ilse Kokula
  • Ilka Bessin: Abgeschminkt – Das Leben ist schön, von einfach war nie die Rede
  • Interview und Verlosung zu 25 Jahre „Krug & Schadenberg“
  • Der Schottische Bankier von Surabaya: Ein Ava-Lee-Roman
  • CD-Review: LAING sind zurück mit neuem Album
  • Interview: „Diversity muss von der Führung kommen“
  • 5 Serien für Fans starker TV-Charaktere …
  • „Danke Gott, dass ich homo bin!“ – Filmreview von „Silvana“
  • Buchrezi: „Lesbisch. Eine Liebe mit Geschichte“
  • Rückblick auf die NorthLichter
  • DVD-Rezi: „Call My Agent“ – Staffel 2
  • Berlin: Etwas andere Pride Parade am 23. Juni 2018 …
  • Buchrezi: Carolin Hagebölling „Ein anderer Morgen“
  • Ausstellungseröffnung „Lesbisches Sehen“ im Schwulen Museum Berlin
  • „The Einstein of Sex“ – Stück über Magnus Hirschfeld
  • „Here come the aliens“ – Das neue Album von Kim Wilde
  • Album-Review: Lisa Stansfield „Deeper“
  • Theater X: Deutschlands vergessene Kolonialzeit