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LITFEST homochrom

Danielas 5 Worst Dyke Movies 2012

Eins vorneweg: Über Geschmack lässt sich streiten oder um es mit den Worten von Philip Rosenthal zu sagen:

„Der einzige Geschmack, der einem Menschen wirklich Befriedigung geben kann, ist sein eigener“!

Eine persönliche No-Go-Liste

Im Rahmen meines „Zweitengagement“ bei einem LGBT-Filmfest muss ich mir so manche guten und leider viel öfters einfach schlechte Filme mit lesbischem Inhalt anschauen. Und so habe ich mir mal erlaubt meine persönliche No-Go-Aufstellung der schlechtesten Filme 2012 (Stand Oktober) zu machen. Dass 3 Filme davon einen deutschen Verleih gefunden haben, während andere Filme, die ein begeistertes Filmpublikum fanden wie z.B. Cloudburst, wahrscheinlich nach Vorführungen bei den Filmfestivals in der Versenkung verschwinden, ist leider eine traurige Tatsache und erschließt sich mir nicht wirklich.

Aber genug gejammert, kommen wir zu den Fakten:

Platz 5

Route of Acceptance

Storyline
Eigentlich eine nette Idee. Die Jungschriftstellerin und sehr stolze Lesbe Ryan Stark steht vor dem Dilemma sich für eine von 4 Unis entscheiden zu müssen. In den kommenden 112 Minuten soll in verschiedenen Zeitsträngen erzählt werden, wie ihr Leben auf jeder dieser Unis in ein paar Jahren aussehen würde.

Fazit
Soweit so gut ABER: Schon nach 30 Minuten hatte ich völlig die Orientierung verloren, auf welchem Zeitstrang ich war und wie, wo, was, wer, war. Ich hatte das Gefühl der Fernseher sei betrunken und wechselte ständig die Kanäle, ohne dass ich eingreifen konnte. Am Ende war ich nur froh, dass es zu Ende ist. Dass die Hauptdarstellerin leider auch nicht genug Talent hat, um eben mehrere Persönlichkeiten ihres Ichs zu zeigen, war dann nur noch nebensächlich.

Trailer

Platz 4

Mommy is coming

Storyline
Dylan und Claudia sind ein heißes Liebespaar. Sie haben viel Spaß miteinander und Sex, wo immer es ihnen gefällt. Aber Dylan will mehr von Claudia, ohne gleich ihr Herz zu verlieren, Claudia hingegen sehnt sich nach Romantik und Liebe. Und zu allem Übel kommt auch noch Dylans Mutter Helen den beiden in die Quere: Um ihrer eingeschlafenen Ehe mit dem langweiligen Hans zu entkommen, reist sie in die Großstadt, wo sie glaubt, ihr kleines Mädchen einsam und verloren vorzufinden. Doch weit gefehlt. Als jedoch Dylan Claudia sitzenläßt, wird alles sehr kompliziert…

Fazit
Okay Pornos sind Geschmacksache, aber bei diesem Film wollte ich mir nur ständig die Hände vor die Augen halten, um das Drama des schlechten Geschmacks nicht mit ansehen zu müssen. Als es dann zum letzten Tabubruch beim Sex zwischen Mutter und Tochter kam, wollte ich doch kurz die NO-PORN-Kampagne der Emma unterstützen, wo ich doch sonst bei diesem Thema sehr entspannt reagiere.

Trailer (auf eigenes Risiko!)

Platz 3

Joe + Belle

Storyline
Joe und Belle beiden treffen sich zufällig und werden in einen absurden Mordfall im Zentrum von Tel Aviv verwickelt. Infolge dessen müssen Sie eine Leiche entsorgen und vor der nahenden Polizei flüchten. Während ihrer langen und abenteuerlichen Reise auf der Flucht von Tel Aviv nach Sderot wird die zufällige Begegnung zu einer intensiven Liebesgeschichte, die schlussendlich nur an einem Ort existieren kann – in Sderot.

Fazit
Wenn ein Film schon angekündigt wird mit der Bezeichnung „Endlich: die Neuinterpretation von Thelma & Louise, auf die wir schon so lange gewartet haben“, hat er schon einen schweren Stand bei mir. Nach Sichtung des Werkes steht für mich allerdings klar fest. Diesen Film auch nur in die Nähe von Thelma & Louise zu stellen, ist eindeutig Göttinnenlästerung. Punkt!

Trailer

Platz 2

Jack and Diane

Storyline
Jack (Riley Keough) und Diane (Juno Temple) sind zwei Mädchen im Teenage-Alter, die sich in New York treffen und die Nacht wild knutschend miteinander verbringen. Das Herz der raubeinigen Jack wird schnell von dem unschuldigen Charme Dianes zum Schmelzen gebracht. Aber als Diane ihr eröffnet, dass sie eine Woche später das Land verlassen wird, beginnt Jack abweisend auf sie zu reagieren. Diane muss kämpfen, um ihre Liebe zu Jack aufrecht zu erhalten. Und das ist nicht das einzige Problem: Zusammen mit der Erweckung sexueller Gefühle und sexuellen Verlangens bekommt sie eigenartige Visionen, die den Anschein erwecken, Diane wäre ein Werwolf. Sie versucht alles um ihr dunkles Geheimnis nicht ans Tageslicht gelangen zu lassen.

Fazit
Schon vor Jahren wurde dieser Film angekündigt und von den Produzenten aus unterschiedlichen Gründen immer wieder auf das Wartegleis geschoben. Ich kann nur sagen. Hätten sie den mal dort gelassen, denn wenn das Highlight des Films eine abgewrackte Kylie Minogue mit schlechten Tattoos ist, so sagt dies doch viel über diesen Möchtegern-Werwolffilm. Besonders ärgerlich für mich: Ich kann den tollen Song Only you von den Flying Pickets nicht mehr hören ohne das sich meine Nackenhaare aufstellen, da er als Soundtrack verwendet wurde.

Trailer

Platz 1

A perfect Ending

Storyline
Alternde Hetero-High-Society-Lady mit Orgasmusproblem findet über eine Agentur ihr persönliches Callgirl. Drum rum jede Menge Drama, das für 3 Staffeln Desperate Housewives genügt hätte.

Fazit
Ein Nicole Conn Film bei dem ich nicht weiß wo ich anfangen soll zu lästern und wo aufhören. Deshalb überlasse ich dies lieber Ulrike Anhamm, die eine eigene Review auf phenomenelle verfasst hat.

Trailer

Sollte ich der einen oder anderen mit diesem Artikel eine Anregung für einen Filmabend gegeben habe, so sagt bitte hinterher nicht, ich hätte euch nicht gewarnt 🙂

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