kulturelle
Krimitipp: Eine Bratsche geht flöten
Ein Bratscher wird ermordet – und das kurz vor dem Konzerthighlight des Jahres in Thüringen! Hauptkommissarin Karin Rogener soll nun aufklären, wer das Orchestermitglied in der Thüringer Kleinstadt loswerden wollte. Nach vielen unbrauchbaren Spuren muss die Polizei dann doch erkennen, dass der Musiker nicht ganz so unauffällig war, wie zunächst vermutet. So wechselt also die Krimihandlung zwischen der Welt des Orchesters und beschaulichen Orten in Thüringen. Das Privatleben der Kommissarin spielt dabei eine Nebenrolle, ist sie doch mit einer Sopranistin liiert, die auch als Gast-Sängerin beim großen Konzert auftreten soll. Und was passiert, wenn plötzlich fast jeder und jede im Orchester ein Motiv hat?
Schön flüssig und einfach zu lesen präsentiert sich der erste Kriminalroman von Inge Lütt, „Eine Bratsche geht flöten“ aus dem Querverlag. Auf knapp 200 Seiten verfolgen wir so die Bestrebungen der Polizistin, sich im thüringischen Kleinstadtalltag durch den Mordfall zu hangeln. Kurz und knapp sind da die Sätze und vermitteln ein uns gut bekanntes Bild einer lesbischen Kommissarin: resolut, zielgerichtet und frei von Allüren. Die durchgängig häufigen Wort- und Sprachspiele sind dabei kennzeichnend für den gesamten Roman, was durch die humoristisch angehauchte Rolle der Partnerschaft im Buch aufgelockert wird. Der Spannungsbogen zieht sich jedoch erheblich und das ein oder andere eingestaubte Ost-West-Vorurteil wird leider auch wieder bemüht.
Insgesamt ist die Lektüre dieses Krimis ein netter Zeitvertreib, und wer den Sprachstil mag, ist mit diesem Buch aus der „quer criminal“-Reihe sicherlich gut bedient.
Inge Lütt: Eine Bratsche geht flöten
Querverlag
ISBN: 978-3-89656-212-8