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LITFEST homochrom

Rückblick auf die NorthLichter

Abschlussfoto NorthLichter Juli 2018, © Larissa

Wenn starke Frauen gemeinsam auf der Bühne stehen

Es gibt zu wenige Frauen auf den deutschen und internationalen Bühnen – immerhin wird darüber inzwischen schon öfters gesprochen. Geändert hat sich leider bisher nur punktuell etwas. Und egal ob Schauspiel, Musik oder andere schöne Künste, das Verhältnis von Männern zu Frauen ist immer noch weitestgehend 9:1. Dazu braucht es nur einen Blick in die aktuellen Festival Line-Ups oder in die Studien vom Musik-Kollektiv female:pressure oder der Studie, die Schauspielerin Maria Furtwängler initiierte.

Ankündigung NorthLichter 2018, © Astrid North

Fotohinweis: © Astrid North

Schöne Ausnahme in der „Bar jeder Vernunft“

Nicht nur deswegen ist die Veranstaltungsreihe der NorthLichter eine schöne Ausnahme. In der Berliner „Bar jeder Vernunft“ lud die Sängerin und Songschreiberin Astrid North (frühere Frontfrau der Cultured Pearls) für fünf Abende wechselnde Künstlerinnen zu sich auf die Bühne ein. Doch nicht eine nach der anderen trat auf, sondern alle gemeinsam. So unterstützen sich die Frauen ein ganzes Konzert lang musikalisch bei eigenen und gemeinsamen Songs, und das kann sich hören lassen. Die Bandbreite der Genres ist analog zu den Künstlerinnen groß und macht die Ergebnisse besonders spannend; sie strotzen vor guter Energie und machen Lust auf mehr. So standen beispielsweise einen Abend lang Lisa Bassenge, Esther Cowens und Grace Risch gemeinsam auf der Bühne, einen anderen wiederum Katharina Franck, LIZZY und Sissip oder Ivy Quainoo, SAFI und Mia Diekow, immer gemeinsam mit der Namensgeberin Astrid North.

Beste musikalische Unterhaltung gemischt mit Frauenpower

NorthLichter 2018 PlakatKraftvolle Stimmen, schöne Lieder und Instrumente, unterstützt von einer sehr guten Band, machen beste musikalische Unterhaltung und durchgängig – bis auf den Schlagzeuger – mit reiner Frauenpower. Und zeigt damit, dass so ein Miteinander nicht nur möglich, sondern zuträglich ist. „Ich freue mich jeden Abend über die Energie, die hier entsteht“, so North zum Publikum am letzten Spieltag, „das ist etwas ganz Spezielles und man möchte fast nicht aufhören.“

Spätestens bei der Zugabe gab es auch ein paar politische Noten dazu, in Form einer Akustik-Coverversion des Liedes Seriously der amerikanischen Musikerin Sara Bareilles (was Barack Obama wohl über die aktuelle US-Präsidentschaft sagen würde). Vielleicht braucht es insgesamt mehr Allianzen…

Teil des 4. Frauensommers

Die NorthLichter liefen als Teil des 4. „Frauensommers“, wieder unter der Schirmherrschaft von Bettina Böttinger. Vom 16. Juli bis 26. August übertitelt das Motto „Mythos 68“ die gesamte Veranstaltungsreihe. Eingerahmt wird das Bühnenprogramm der durchgängig weiblichen Akteurinnen* mit entsprechenden Diskussionsrunden, inklusive „Queer-Talk“ zum Thema „Was macht eigentlich… die Revolution?“ mit Manuela Kay und Stefan Kuschner als Marie Mondieu am 4.8.. Die Bar jeder Vernunft zeigt damit erfolgreich, dass es auch anders geht, und geht mit gutem Beispiel voran – auch wenn die heißen Temperaturen die Menschen nicht unbedingt direkt ins Theater locken. Wir freuen uns jedenfalls jetzt schon auf den nächsten Frauensommer, hoffentlich mit vielen neuen NorthLichtern!

Foto oben: © Larissa

Programm Bar jeder Vernunft zum 4. Frauensommer:

https://www.bar-jeder-vernunft.de/de/programm/frauensommer.html

Astrid North:

[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=5eDHeJgEBrI[/youtube]

Sara Bareilles: Seriously

[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=hI8TCA3fJcs[/youtube]

 

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