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Daniela Weber

Eine tolle Frau kennenlernen? Raus aus der Coolness-Falle

Grafik Tänzerin, © CC0 Public Domain von pixabay

Bildnachweis: Grafik Tänzerin, © CC0 Public Domain von pixabay

Bloß kein Interesse zeigen?

Gerade auf Partys stelle ich immer wieder fest, wie viele Frauen mit aller Macht vermeiden wollen, einer anderen Frau zu zeigen, dass sie an ihr Interesse haben oder sie attraktiv finden.

‚Unbedingt cool wirken‘, heißt stattdessen die Devise. Doch leider wirkt das in den allerseltensten Fällen so, wie sich die Betreffenden das wünschen. Denn zumeist kommt dabei ein unfreundlicher, wenn nicht gar grimmiger Blick heraus, der die andere eher erschrocken wegschauen oder sich erstaunt fragen lässt, warum sie so sehr von einer ihr Fremden ablehnt wird.

Das Phänomen Coolness-Falle

Dieses Phänomen nenne ich die Coolness-Falle, und die bekomme ich auch in meinen Coachings immer wieder mit. Der Grund dafür lautet:

‚Aber dann weiß sie ja, dass ich auf sie stehe.‘

Tja, das ist wohl wahr. Und auch wenn das doch eigentlich der Sinn sein sollte, so gibt es immer wieder Frauen, die Angst haben, aus der Deckung zu kommen und sich angreifbar zu machen – aus Angst vor Ablehnung. Stattdessen machen sie auf cool und glauben sich dadurch für die Andere interessanter zu machen. Leider passiert genau das Gegenteil. Sie wirken durch ihren cool geglaubten Blick maximal unfreundlich, unsympathisch und zudem auch noch unattraktiv.

Das ist wenig zielführend und eigentlich nur dann total super, wenn man in der festen Absicht zu der Party gegangen ist, den Preis für „die unfreundlichste Frau des Abends“ einzuheimsen. Nicht ganz so super allerdings ist es, wenn man vorhatte, eine tolle Frau kennenzulernen. Denn es ist nicht davon auszugehen, dass die Andere sofort versteht, was ihr der ablehnende Blick sagen soll:

„Hey, du gefällst mir, ich würde dich gerne kennenlernen.“

Macht böse Gucken wirklich Spaß?

Wollen wir ehrlich sein: eine Party ist selten der geeignete Ort für psychologische Höchstleistungen, sie soll in erster Linie Spaß machen. Und Spaß sieht irgendwie anders aus als andere Frauen böse anzuschauen oder sich so böse betrachten zu lassen.

Solltest du auch zu diesen Böse-Guckerinnen gehören, rate ich dir: Lächele! Das ist wirklich nicht schlimm, du machst dich damit auch nicht großartig angreifbar, im Gegenteil, du zeigst dich damit vielmehr von deiner besten Seite. Und das ist 1000mal sympathischer als böse schauend in der Deckung zu bleiben, denn das ist doch letztlich nicht das, was du wirklich willst, oder?

Wenn du eine Frau kennenlernen willst, musst du dich schon ein bisserl aus dem Fenster lehnen, ihr zeigen, dass sie dir gefällt. Und ein Lächeln ist das Mindeste und überhaupt nicht schwer. Vor allem – was hast du zu verlieren?

Denn selbst wenn es einen Pokal für unfreundlichste Frau des Abends gäbe, es gibt definitiv Freudvolleres, das man danach mit nach Hause nehmen kann. Und wenn es nur ein tolles Lächeln auf den Lippen ist.

Ein Lächeln kostet nichts

Beim letzten Frauenfest wurde ich auch mal wieder böse von einer Butch angestarrt – mit einem Blick, der mir eigentlich hätte das Blut in den Adern gefrieren lassen müssen. Hat er aber nicht, denn ich kenne diesen Blick mittlerweile, und ich kann ihn dadurch auch gut einordnen.

Ich habe die Butch daraufhin angestrahlt und ihr zugezwinkert, und siehe da, aus dem bösen Blick wurde ein umwerfendes Lächeln.

Deswegen möchte ich den Frauen, die so böse angestarrt werden, und ich weiß sehr wohl, dass das kein gutes Gefühl ist, auch einen Tipp geben. Wenn dir die Böseguckerin irgendwie gefällt – trotz des grimmigen Gesichtsausdrucks – mache es wie ich und lächele sie an.

Sollte sie nämlich Interesse an dir haben, machst du es ihr damit deutlich leichter. Und wenn es tatsächlich einfach nur ein böser Blick war, zeigst du damit bewundernswerte Souveränität, weil du dich davon eben nicht einschüchtern lässt.

Also nur Mut!

Mehr zu Daniela Weber

Daniela Weber: Coaching für LesbenDaniela Weber ist Coach und Trainerin für Lesben. Sie lebt zusammen mit ihrer Frau Conny und zwei Chihuahua-Fellmonstern in ihrer Wahlheimat München. 2008 hat sie das Flirtcoaching entwickelt, das sie 2009 speziell auf die Bedürfnisse lesbischer Frauen zugeschnitten hat. Kurz darauf folgte das Online-Dating-Training und nun hat sie ein Rund-um-Training für Frauen entwickelt, um die Richtige zu finden. Zudem war sie Gründerin und Herausgeberin des feministischen Online-Magazins „Frauenwelten“, Mitinitiatorin der Kampagne #ichhabnichtangezeigt und schreibt derzeit an einem Buch darüber, wie man die Richtige für sich findet.

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